Schon 153 Einsätze

„Wasp Force“ der Feuerwehr kommt nur bei Gefahr

Salzburg
07.08.2019 06:00
Bei der Feuerwehr stehen sie inzwischen auf der Tagesordnung: Wespen. Regelmäßig rücken die freiwilligen Helfer in Schutzausrüstung aus, um ungünstig gelegene Nester der Stachelträger zu entfernen – oft mehrmals täglich. Dabei ist die Feuerwehr dafür gar nicht zuständig und nicht immer ist die Wespe ein Problem.

Mit August starten sie in die Hochsaison und machen Allergikern und Hysterikern das Leben schwer: Wespen tummeln sich wieder vermehrt überall dort, wo es süß und klebrig ist. Egal ob auf dem Eis oder in der Limonade. Auch auf Fleisch haben es die Allesfresser abgesehen.

Problematisch wird es, wenn sich die schwarz-gelb-gestreiften Räuber in Wohnbereiche einnisten. Dann rückt die Feuerwehr aus: „Wir haben heuer bereits 153 Einsätze zur Entfernung von Wespennestern in der Zentrale erfasst“, berichtet Josef Petter, Disponent beim Landesfeuerwehrkommando. Da nicht alle Feuerwehren im Land Wespeneinsätze an die Zentrale melden, ist die tatsächliche Zahl wohl noch höher. Und die eigentliche Wespenzeit beginnt erst jetzt. „Bisher ist das ganz normal für diese Jahreszeit. Vergangenes Jahr war aber ein extremes Wespenjahr“, erinnert sich Petter. Aufgrund der unzähligen Wespen-Einsätze im Vorjahr weigern sich einige Feuerwehren inzwischen, den Insekten auf die Pelle zu rücken – so etwa die Freiwillige Feuerwehr in Wals-Siezenheim.

„Eigentlich ist die Feuerwehr der falsche Ansprechpartner. Es gibt Fachfirmen dafür. Normalerweise rücken wir nur aus, wenn Gefahr im Verzug ist und die Wespen etwa öffentliche Einrichtungen wie Kindergärten oder Schulen belagern“, stellt Petter klar. Es sei aber den Feuerwehren am Land selbst überlassen, ob sie auch für private Haushalte in den Schutzanzug schlüpfen. Hier gilt aber: Das Nest muss freiliegen und eine Gefahr für die Bewohner darstellen. Denn: Auch Wespen sind geschützt.

„Nur wenige Arten sind stechfreudig“

Gundi Habenicht ist Wildökologin und Sachverständige beim Land Salzburg. Sie räumt auf mit Vorurteilen gegen Wespen: Nicht alle sind gefährlich. Es kommt auf den richtigen Umgang mit ihnen an.

„Jedes Mitglied in der Tierwelt hat seine Aufgaben. Auch die Wespe hat eine sinnvolle Rolle im Naturhaushalt: Sie jagt andere Insekten - darunter auch Schädlinge wie Raupen oder Blattläuse“, weiß die Wespenexpertin. „Die Wespe unterliegt einem allgemeinen Schutz. Es muss einen vernünftigen Grund geben, um die Tiere und ihre Nester zu entfernen. Etwa wenn sich die Wespen vor einem Kinderzimmer einnisten. In einer ruhigen Ecke im Garten geht hingegen keine Gefahr von ihnen aus.“

Dennoch gilt: „Vorsicht ist das Wichtigste. Bei Essen und Getränken genau hinschauen und Ruhe bewahren. Es gibt nur wenige Arten, die stechfreudig sind“, so Habenicht.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Salzburg



Kostenlose Spiele