Polizei ermittelt

Action-Cam am Boot zeichnete Rafting-Unfall auf

Salzburg
06.08.2019 08:31

Tödlicher Rafting-Unfall in den Salzachöfen bei Golling in Salzburg: Ein Schlauchboot wurde, wie berichtet, am Montagvormittag von der heftigen Strömung der Salzach mitgerissen und kenterte. Zeugen sahen zwei Insassen über Bord gehen und alarmierten die Hilfskräfte. Die beiden vermutlich deutschen Urlauber konnten nur leblos geborgen werden. Details zum Unfall erhofft sich die Polizei aus dem Video einer Action-Kamera, die am Boot montiert war. 

Es war ein Einsatz, der den Helfern viel abverlangte: „Ein Zeuge hat am Vormittag bei den Salzachöfen das gekenterte Raftingboot und zwei Personen beobachtet. Wir haben uns sofort auf die Suche gemacht“, so Einsatzleiter und Ortsfeuerwehrkommandant Peter Schluet.

Es dauerte nicht lange, bis die Helfer die zwei Körper leblos im Wasser entdeckten. Einen Mann hatte es auf eine Sandbank gespült, ein anderer trieb im Bereich der Autobahnbrücke. Das Team vom Roten Kreuz setzte alles daran, die Männer noch zu reanimieren – vergebens.

Christoph Thurner, Einsatzleiter der Wasserrettung Salzburg: „Der Einsatz war eine Herausforderung, weil wir nicht wussten, wie viele Personen verunglückt waren.“ Daher suchte man mit Wasserrettung und Feuerwehr nach weiteren Vermissten. Die Rettungsaktion mit 120 Hilfskräften dauerte mehr als vier Stunden. Kurz nach Mittag herrschte Gewissheit: Die Männer waren zu zweit unterwegs gewesen.

Action-Kamera zeigt, wie Raftingboot kentert
Details zum Unfall erhofft sich die Polizei aus dem Video einer Action-Kamera, die am Boot montiert war. Die Aufnahmen wurden bereits von der Polizei analysiert: Sie zeigen, wie das Boot im Bereich der Salzachöfen gegen 11 Uhr vormittags kentert. „Diese Strecke ist für gewerbliche Bootsfahrten tabu, weil sie bei den Salzachöfen zu gefährlich ist. Die Salzach führt Hochwasser und ist dadurch umso riskanter“, sagt AOS-Raftingunternehmer Patrick Strobl.

Die beiden Urlauber ignorierten offenbar die Warntafeln nahe der Salzach und starteten auf eigene Faust die Rafting-Tour. „Die genaue Ursache, warum sie gekentert sind, steht noch nicht fest. Aber entweder haben die beiden von dem Risiko der Salzachöfen wirklich nichts gewusst oder das Ausmaß der Strömungen extrem unterschätzt“, ergänzt Thurner. Es ist dies der dritte schwere Bootsunfall binnen weniger Tage. In Alaska war ein Tiroler Tourguide in einem Kajak auf einem Gletschersee verunglückt. Und ein Österreicher starb beim Canyoning in Italien.

Stephanie Angerer
Stephanie Angerer
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