Integrationsleitbild

Neuer Wegweiser für ein besseres Miteinander

Tirol
06.08.2019 08:00
Auch wenn es in manchen Dörfern auf den ersten Blick nicht so aussieht – Tirol ist ein multikulturelles Land. Heute leben hier Menschen aus 182 Nationen. Das Land hat nun ein neues Leitbild für das Zusammenleben erarbeitet. Die Formulierungen mögen allgemein gehalten sein, die Ziele und Forderungen sind aber sehr konkret.

Die Flüchtlingskrise des Jahres 2015 hat das Thema Integration wieder in den Fokus gerückt. Es wurde viel geholfen, es wurde aber auch viel Ablehnung und Angst sichtbar. Die Ereignisse waren ein Grund dafür, dass die Sozialabteilung des Landes das aus dem Jahr 2006 stammende Integrationsleitbild Tirol überarbeitete. „Tirol war damals das erste Bundesland mit einem Integrationsleitbild. 2006 lag das Hauptaugenmerk auf Zuwanderer und darauf, sie bei der Integration zu unterstützen. Das neue Leitbild ist auf alle in Tirol lebenden Menschen ausgerichtet. Mir war es wichtig, dass in der Neufassung auch die Mehrheitsbevölkerung stark mit einbezogen wird“, formuliert Sozial-LR Gabriele Fischer (Grüne) den wesentlichen Unterschied.

27 Seiten und eine breit angelegte Umfrage
27 Seiten umfasst das Grundsatzpapier. Der Leitfaden ist auf den ersten Blick sehr komplex, aber wenig konkret. Ines Bürgler, Vorständin der Abteilung Gesellschaft und Arbeit, erklärt die Herausforderung: „Integration betrifft alle Bereiche unserer Gesellschaft wie Schule, Arbeitswelt, Dorfleben. Sie betrifft alle Altersgruppen und alle sozialen Schichten. Das spiegelt sich im Leitbild wider.“ Neben Fachleuten nahmen mehr als 300 Tiroler an einer Online-Befragung zu Problemen und Herausforderungen für Integration teil.

Zwei zentrale Ziele für die Tiroler Gesellschaft
Das Ergebnis dieses Prozesses ist ein „Wegweiser für die gesamte Bevölkerung“, wie es Soziologe und Leitbild-Autor Simon Burtscher-Mathis zusammenfasst. Zwei zentrale Ziele werden in dem Leitbild formuliert: In Tirol soll das Gemeinwohl gestärkt und die Zugehörigkeit aller hier lebenden Menschen gefördert werden. Burtscher-Mathis: „Was diese Grundsätze für die einzelnen Gemeinden und Institutionen konkret bedeuten können, das gilt es jetzt zu erarbeiten. Es geht etwa um Bürgerbeteiligung oder neue Projekte in Vereinen. Vorbilder gibt es bereits. Jetzt geht es darum, das in die Breite zu tragen.“ 

Soziallandesrätin Fischer will das neue Leitbild nun auf Gemeindeebene zur Diskussion stellen und hofft auf rege Beteiligung: „Jeder ist aufgerufen, sich damit auseinanderzusetzen. Die Bevölkerung kann das Leitbild mit Leben erfüllen.“

Die Kurz- und Langfassung des Integrationsleitbildes unter www.tirol.gv.at/integration. Die gedruckte Kurzversion kann unter gesellschaft.arbeit@tirol.gv.at angefordert werden.

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