Ring aufgeflogen

Amazon-Fahrer stahlen Ware, verkauften sie nochmal

Digital
05.08.2019 12:53

In den USA ist ein Ring mutmaßlicher Betrüger aufgeflogen, die jahrelang Amazon-Pakete gestohlen haben sollen, um sie dann wieder via Amazon zu verkaufen. Falsche Pfandleiher erhielten offenbar das Diebesgut von zwei Amazon-Fahrern und versuchten ihrerseits, die Ware am Amazon Marketplace zu Geld zu machen. Der Schaden geht in die Millionen.

Wie der US-Fernsehsender ABC berichtet, sind Ermittler auf zwei über eine externe Firma in Amazons Logistikabteilung beschäftigte Fahrer aufmerksam geworden, nachdem einer der Polizei durch Dutzende Transaktionen bei einem Pfandleiher im US-Bundesstaat Washington aufgefallen war.

Wie sich herausstellte, lieferte er dort und bei einem anderen Pfandleihhaus gemeinsam mit einem ebenfalls bei Amazon beschäftigten Komplizen Ware seines Arbeitgebers ab, die er zum Flughafen bringen oder von dort abholen sollte. Das Pfandleihhaus verkaufte die Ware weiter - ausgerechnet am Amazon Market Place.

Die beiden Amazon-Mitarbeiter sollen bereits seit sechs Jahren Pakete gestohlen und zu Geld gemacht haben, wussten ihre Spuren aber gut zu verwischen. Insgesamt dürften die letztlich wieder über Amazon verkauften Produkte den Betrügern zumindest zehn Millionen US-Dollar eingebracht haben, schätzt das FBI.

Pfandleiher nach Undercover-Tests in Erklärungsnot
Die Pfandleiher - ein 44-jähriger Betreiber wurde von den Behörden als mutmaßlicher Kopf des Netzwerks ausgeforscht - wurden im Juli Ziel von Hausdurchsuchungen. Einer der Pfandleiher beteuert, dass seine Geschäfte legal waren und alles korrekt dokumentiert wurde.

Dass die Pfandleiher auch Diebesgut an- und weiterverkauften, sehen die Ermittler nach Undercover-Tests allerdings als erwiesen an: Sie versuchten, den Pfandleihern originalverpackte und damit verdächtige Ware zu verkaufen - und diese kauften sie trotzdem an.

Bei den geschätzt 48.000 Produkten, die von den Amazon-Fahrern gestohlen, verpfändet und anschließend von den Pfandleihern wieder auf Amazon verkauft wurden, handelte es sich um alle möglichen Dinge - von Rasierern und elektrischen Zahnbürsten über Werkzeug bis hin zu Medikamenten. Die Ermittlungen - offizielle vom FBI und Amazon-interne vom Unternehmen selbst - dauern noch an, eine Anklage wurde laut ABC noch nicht erhoben.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: krone.at)
(Bild: krone.at)
Kreuzworträtsel (Bild: krone.at)
(Bild: krone.at)



Kostenlose Spiele