„Mitverantwortlich“

30 Tote bei US-Massakern: Scharfe Kritik an Trump

Ausland
05.08.2019 09:56

US-Präsident Donald Trump ist nach den Schusswaffenattacken vom Wochenende mit 30 Toten scharf von der Opposition kritisiert worden. Mehrere Demokraten warfen dem Präsidenten am Sonntag vor, mit seiner aggressiven Rhetorik Hass zu schüren und Gewalt zu begünstigen. „Er hat sich mitverantwortlich gemacht. Er ist ein Rassist, und er schürt den Rassismus in diesem Land“, so demokratische Präsidentschaftsbewerber Beto O‘Rourke. Trump selbst sagte, Hass habe „keinen Platz“ in den USA. Mindestens eine der beiden Attacken soll womöglich rassistisch motiviert gewesen sein.

Die beiden Schusswaffenangriffe hatten die USA am Wochenende innerhalb weniger Stunden erschüttert. In einem Einkaufszentrum in der texanischen Grenzstadt El Paso erschoss ein 21-Jähriger am Samstagmorgen 20 Menschen. 13 Stunden später tötete ein 24-Jähriger in Dayton im Bundesstaat Ohio neun Menschen, bevor er von der Polizei selbst erschossen wurde. 

Bei dem festgenommenen Angreifer von El Paso wird ein rassistisches Motiv vermutet, die Justizbehörden sprechen von „inländischem Terrorismus“. Der 21-Jährige soll ein Online-Manifest veröffentlicht haben, in dem von einer „hispanischen Invasion“ die Rede ist. In dem Schriftstück bezieht sich der Verfasser auch auf den rechtsextremen Anschlag auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch im März mit 51 Toten. Dem Killer von Texas droht nun die Todesstrafe

Schärferes Waffengesetz gefordert
Nach den Attentaten demonstrietren zahlreiche US-Bürger auf den Straßen für ein schärferes Waffengesetz in den USA. 

„Trump scheitert daran, Terroristen zuu entwaffnen“
„Unser Präsident scheitert nicht nur daran, sich diesen inländischen Terroristen entgegenzustellen und sie zu entwaffnen“, schrieb der demokratische Präsidentschaftskandidat Pete Buttigieg auf Twitter. „Er vergrößert und duldet ihren Hass.“

Senator Bernie Sanders rief Trump auf, seine „rassistische, hasserfüllte und einwanderungsfeindliche Rhetorik“ zu stoppen. Trump schaffe mit seine Äußerungen ein Klima, „das gewalttätige Extremisten ermutigt“.

Bereits zuvor hatte der demokratische Präsidentschaftsbewerber Beto O‘Rourke, der aus El Paso stammt, Trump für die Attacke in der texanischen Stadt mitverantwortlich gemacht. „Er ist ein Rassist, und er schürt den Rassismus in diesem Land.“

Trump hatte in den vergangenen Wochen mit offen rassistischen Attacken gegen demokratische Politiker für Empörung gesorgt und in der Vergangenheit Mexikaner pauschal als „Vergewaltiger“ bezeichnet. Am Sonntag beteuerte der Präsident, Hass habe „keinen Platz in unserem Land“.

Zugleich machte Trump Geisteskrankheit für die jüngsten Bluttaten mitverantwortlich. „Das sind wirklich Leute, die sehr, sehr schwer geisteskrank sind“, sagte er über die beiden Angreifer. Die Ermittler haben solche Angaben bislang nicht bestätigt.

Mexiko erwägt Auslieferungsantrag für Todesschützen
Mexikos Außenminister Marcelo Ebrard sagte, sein Land könnte eines Auslieferung des Angreifers von Texas wegen Terrorismusvorwürfen beantragen - unter den 20 Todesopfern sind auch sieben Mexikaner. Eine Entscheidung müsse aber die mexikanische Generalstaatsanwaltschaft treffen. „Für uns ist diese Person ein Terrorist“, sagte Ebrard.

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