Italien blockiert

40 Migranten auf NGO-Schiff dürfen nach Malta

Ausland
04.08.2019 14:13

Nach vier Tagen Blockade dürfen 40 Migranten an Bord des deutschen Rettungsschiffs Alan Kurdi aufatmen. Die maltesische Regierung hat sich bereit erklärt, sie vorübergehend aufzunehmen. Dies sei auf Bitten Deutschlands geschehen, teilt der maltesische Regierungschef Joseph Muscat am Samstag mit. Jedoch werden alle Migranten möglichst rasch auf andere EU-Staaten verteilt, keiner solle in Malta bleiben.

Die Alan Kurdi der deutschen Hilfsorganisation Sea-Eye hatte die Menschen am Mittwoch vergangener Woche vor Libyen aufgenommen. Zunächst war das Schiff Richtung Italien gefahren. Dort ließ die Regierung sie aber nicht anlegen. Deshalb nahm das Schiff Kurs auf Malta. Die Migranten sollten auf ein Schiff der maltesischen Armee außerhalb der Hoheitsgewässer des kleinen EU-Landes umsteigen, erklärte die Regierung in Valletta.

Migranten „feiern jetzt das Leben“
Die am Sonntag von Bord gehenden Menschen „waren unheimlich glücklich und erleichtert“, sagte Sea-Eye-Sprecher Gorden Isler mit. Auf Twitter zeigte die NGO ein Video, wie bei der Verkündung Jubel ausbricht. „Beinahe wären sie alle gestorben. Jetzt feiern sie das Leben“, hieß es darunter. Die meisten Menschen kommen von der Elfenbeinküste (Cote d‘Ivoire) und aus Kamerun.

Die spanische Open Arms harrt unterdessen noch auf dem Meer aus. Sie hatte mehr als 120 Menschen vor Libyen gerettet. Italiens rechtspopulistischer Innenminister Matteo Salvini hat dem Schiff die Einfahrt verwehrt. Die Open Arms befand sich am Sonntag laut Ortungsdienst Marine Traffic zwischen Lampedusa und Malta. Sowohl der katalanische Regionalpräsident Quim Torra als auch der Bürgermeister von Valencia, Joan Ribo, haben ihre Häfen für ein Anlegen angeboten. Sie forderten die spanische Regierung auf, eine entsprechende Genehmigung zu erteilen, wenn das Schiff keinen näheren oder geeigneteren Hafen finde. Die sozialistische Regierung von Ministerpräsident Pedro Sanchez hatte den spanischen Seenotrettern zuletzt jedoch mit hohen Geldstrafen gedroht.

Italien, Spanien und Malta drängen auf EU-Verteilmechanismus
Italien, Spanien und Malta pochen darauf, dass auch andere EU-Länder Migranten übernehmen. Europa hat sich bisher nicht auf einen Verteilmechanismus der Geflüchteten einigen können. Deutschland hatte sich bisher jedes Mal bereit erklärt, Bootsflüchtlinge aufzunehmen. Im September soll es in Malta ein Ministertreffen zum Thema geben.

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