„Zu Ihrer Information wird mitgeteilt, dass folgendes Quartier mit 31.07.2019 geschlossen wurde“, heißt es in einem kurzen E-Mail der Sozialabteilung des Landes an die Magistratsdirektion. Unter Protesten der Bevölkerung und gegen den Willen der Stadtpolitik hatte das Land 2016 in der ehemaligen ÖBB-Kantine beim Bahnhof ein Asylquartier mit 75 Plätzen eingerichtet und dem Samariterbund den Betrieb übertragen.
Dieses galt rasch als Drogen- und Gewalt-Hotspot – die Polizei war regelmäßig „zu Gast“: Erst vor wenigen Wochen wurde bei einer Razzia ein Dealer ausgeforscht. Im Dezember war ein 18-Jähriger nach Morddrohungen gegen einen Betreuer aus dem Quartier geworfen worden. Nach Vorfällen wie diesen ließ das Land den Mietvertrag auslaufen. Zuletzt lebten rund 60 Flüchtlinge in dem Gebäude. Diese wurden auf andere Unterkünfte aufgeteilt.
SPÖ-Stadtvize ist froh, dass das Quartier zu ist
Im Viertel und in der Politik ist die Erleichterung groß: „Ich habe den Standort immer für einen Fehler gehalten und bin froh, dass das Quartier jetzt zu ist“, sagt Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ).
Generell leben immer weniger Asylwerber im Land: Ende Juli waren es 1567. Zum Vergleich: Anfang 2017 musste das Land noch 4016 Flüchtlinge grundversorgen. Was auffällt: Die Dauer der Asylverfahren nimmt wieder zu: Aktuell beträgt sie bei 1166 Flüchtlingen (74,4 Prozent) mehr als zwei Jahre, bei weiteren 168 (10,7 Prozent) mehr als ein Jahr. Grund: Fast alle berufen gegen negative Asylbescheide der ersten Instanz.
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