Trump schwärmt weiter

Raketen können ihre „Freundschaft“ nicht trüben

Ausland
02.08.2019 20:07

Am Freitag hat die nordkoreanische Regierung den bereits dritten Raketentest innerhalb weniger Tage absolviert. Während Südkoreas Regierung umgehend eine Krisensitzung einberief, betonte US-Präsident Donald Trump, dass die Tests keine Verletzung jener Vereinbarungen darstellten, die bei den bisherigen Gipfeln zwischen ihm und Machthaber Kim Jong Un getroffen worden seien. In mehreren Tweets pries Trump seine Freundschaft mit Kim und betonte, dass dieser ihn sicher nicht enttäuschen möchte.

Beim Gipfel in Singapur im Juni 2018 seien Kurzstreckenraketen nicht besprochen worden, schrieb Trump. Womöglich würden die Tests zwar gegen UNO-Resolutionen verstoßen. „Aber der Vorsitzende Kim will mich nicht mit einem Vertrauensbruch enttäuschen, Nordkorea hat viel zu viel zu gewinnen - das Potenzial als Land unter Kim Jong Uns ührung ist unbegrenzt.“

Trump: „Kim hat eine großartige und schöne Vision für sein Land“
Trump schmeichelte dem nordkoreanischen Machthaber weiter: „Ich kann mich täuschen, aber ich glaube, dass der Vorsitzende Kim eine großartige und schöne Vision für sein Land hat und nur die Vereinigten Staaten, mit mir als Präsident, können diese Vision Wirklichkeit werden lassen.“

Im Juni 2018 hatten sich Trump und Kim erstmals in Singapur getroffen. Dort hatten sie vereinbart, auf die vollständige, überprüfbare und unumkehrbare atomare Abrüstung der koreanischen Halbinsel hinzuarbeiten. Im Februar war ein Folge-Gipfeltreffen im vietnamesischen Hanoi allerdings ergebnislos zu Ende gegangen. Ende Juni hatte Trump dann als erster Präsident der USA im Amt nordkoreanischen Boden betreten. Im geteilten Grenzort Panmunjom auf südkoreanischer Seite traf er zudem Kim zu einem mehr als 50 Minuten dauernden Gespräch. In die nach einem gescheiterten Gipfel in Vietnam festgefahrenen Gespräche war damit wieder neuer Schwung gekommen.

Experte sieht in Trumps Reaktion einen taktischen Fehler
Nordkorea-Experte Go Myong Hyun von der Seouler Denkfabrik Asan Institute wertet Trumps Reaktion als taktischen Fehler, weil es dem Regime im Pjöngjang de facto einen „Freibrief“ für weitere Tests von Kurzstreckenraketen gebe. „Die Provokationen sind sorgfältig kalibriert. Nordkorea wird weiter eskalieren, solange die USA bei den Denuklearisierungsverhandlungen nicht ihre Position verändern.“

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