„Das ist einfach nur ein Witz“, redet sich Gerald Forcher gern einmal in Rage. Nach der jüngsten Warnung vor unzumutbaren Zuständen in den Obussen regt ihn jetzt massiv auf, was derzeit in unseren Spitälern passiert. Er kennt schockierende Details: Auch Patienten mit lebensbedrohenden Erkrankungen seien schon auf den monatelang ausgebuchten Wartelisten für die OP-Säle gelandet. Eine Frau mit Bandscheibenvorfall wurde laut Gewerkschafts-Informationen sogar mehrmals aus der Doppler-Klinik weggeschickt. Bis sogar der Notarzt gesagt haben soll: Behandelt sie endlich Auch Krebskranke müssten teilweise unter argem psychischen Druck ausharren.
Spitäler sehen kein Problem bei Wartezeiten
Er unterscheide sehrwohl zwischen unangemessenen Schilderungen aus den Spitälern und alarmierenden Schwachstellen. In den Krankenhäusern wird die Kritik naturgemäß dementiert. Auf der Augenklinik in den SALK liege die Wartezeit im Schnitt bei 28 Tagen. Bei Krebspatienten dauere es 14 Tage bis zur OP. In Schwarzach betont man, dass nur die Reihung nach medizinischer Notwendig ausschlaggebend sei.
Gewerkschafter Forcher bohrt mit dem Finger in verschiedene Schwachstellen: Gegen die Zerschlagung der Krankenkassen im Rahmen der Fusionierung gingen Kritiker auf die Straße. Gerade machte die Gewerkschaft auch auf Mängel im öffentlichen Verkehr aufmerksam. „Es wird der Umstieg auf Busse gepredigt, dann sind die Leute bereit dazu und es funktioniert nichts“, ärgert sich Forcher, auch GPA-djp-Chef in Salzburg mit 14.500 Mitgliedern. Im Herbst geht es wieder in heikle Lohnverhandlungen, allen voran im Handel.
Sabine Salzmann
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.