Schwoich und Kufstein

Kreativer Protest als Waffe gegen Asbest

Tirol
03.08.2019 08:00
Aktuell haben die Bezirkshauptstadt Kufstein und ihre kleine Nachbargemeinde Schwoich eines gemeinsam. In beiden Kommunen gibt es Pläne, Deponien für Asbest und andere brandgefährliche Baureststoffe zu errichten. Neben den Aktionen der vor kurzem entstandenen Bürgerinitiativen haben sich nun auch lokale Künstler dem Kampf gegen Giftmüll angeschlossen.

„Unscheinbar fängt es an, langsam durch die Hintertür. Die Heimat schwelgt in Harmonie, auf einmal kommt die Deponie. Aus ist’s dann mit unserm Glück, die Erde bleibt verseucht zurück. Zum Schluss geht es nur um Profit, die Perle erstickt im Mülltransit.“ So lautet eine Strophe des Anti-Deponie-Rocksongs „Gemeinsam sind wir stark“, welchen der Schwoicher Musiker Sebastian Feichtner komponierte und dann mit seiner Band, den „Old Flegl“, musikalisch umsetzte.

Dazu wurde unter Mitwirkung von dutzenden großen und kleinen Bewohnern des Dorfes ein äußerst emotionales, einprägsames Musikvideo unter Regie des Innsbruckers Ralf Leitner gedreht. Feichtner – selbst Vater einer dreijährigen Tochter – und die Band wollen mit dieser Aktion die Bemühungen der äußerst regen Bürgerinitiative gegen die Giftmülldeponie plakativ unterstützen. Das Musikvideo „Gemeinsam sind wir stark“, ist ab Sonntag auf „You Tube“ zu sehen.

Beklemmende Performance in Kufstein
Zum symbolisch perfekt passenden Zeitpunkt, nämlich um fünf vor zwölf, begann vor einer Woche eine Kunstperformance mit Trommeln, Rasseln und Gebläse in der Festungsstadt.

Ziel dieses Protestes der „anderen Art“ war es, die Bevölkerung, aber auch Urlaubsgäste, auf das geplante Asbest-Zwischenlager nahe dem Kufsteiner Krankenhaus aufmerksam zu machen. Unter der Devise „Atemnot – das Fass läuft über!“ waren dafür die Mitglieder der Kufsteiner Künstlervereinigung „Wildwuchs“ im Einsatz.

Die Initiatoren und Köpfe von „Wildwuchs“, Werner und Gerlinde Richter, konnten bekannte Künstlerkollegen wie Ursula Beiler mit einer „Grüß Göttin-Performance“, Gertraud Kapfinger die einen „Bhuto-Tanz“ vorführte, Georg Koch und Vanessa Arcuri und Musiker Klaus Resler für diese teilweise sehr beklemmende Live-Performance gewinnen.

Hubert Berger, Kronen Zeitung

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