Turnier in Kitzbühel

FINALE! Thiem gewinnt Krimi-Kracher gegen Sonego

Tennis
02.08.2019 21:01

Nur noch ein Sieg fehlt Dominic Thiem zur Erfüllung eines seiner größten Tennis-Träume: Der 25-jährige Topstar des Generali Open in Kitzbühel qualifizierte sich am Freitag zum zweiten Mal nach 2014 für das Finale. Der Weltranglisten-4. bezwang den als Nummer 7 gesetzten Italiener Lorenzo Sonego nach 103 Minuten mit 6:3, 7:6(6). Ein möglicher 14. ATP-Titel in Kitzbühel wäre für Thiem besonders wertvoll.

Thiem könnte 26 Jahre nach Thomas Muster (1993) zum erst zweiten österreichischen Kitzbühel-Einzelsieger der Profi-Ära werden. Er trifft im Endspiel am Samstag (15 Uhr) auf den 31-jährigen Spanier Albert Ramos-Vinolas, gegen den er eine 1:1-Bilanz stehen hat. Ramos-Vinolas ist aktuell Weltranglisten-69. und bestreitet als Gstaad-Sieger sein zweites Tour-Endspiel innerhalb von sechs Tagen. „Ich bin überglücklich, dass ich es wieder ins Finale geschafft habe und werde alles dafür geben, dass ich mir einen meiner größten Kindheitsträume erfülle“, meinte Thiem, der auch seinem Gegner Respekt zollte. „Es war ein gutes Match heute, Sonego hat echt fast das ganze Match über sehr gut gespielt. Er hat mir wenig gegeben, bis auf den einen Volleyfehler hat er auch ein sehr gutes Tiebreak gespielt.“

An einen möglichen dritten Satz wollte er gar nicht denken. „Es wäre nicht so gut gewesen, wenn das ganze Match quasi wieder von vorne startet.“ Schon die knapp 25 Minuten Regenunterbrechung zu Beginn des Tiebreaks waren unangenehm genug gewesen. „Weil ich das Game bei 5:6 gut gespielt habe, dann kam plötzlich die Regenunterbrechung und dann bin ich schlecht ins Tiebreak gestartet.“ Die 5600 Fans, die zum dritten Mal en suite für einen Hexenkessel im ausverkauften Stadion gesorgt hatten, waren da durchaus ein Faktor für Thiem. Das Match hatte wegen Regens mit rund 90-minütiger Verspätung begonnen und musste auch vor dem Tiebreak im zweiten Satz unterbrochen werden. Doch Thiem ließ sich weder vom Gegner noch vom Wetter beeindrucken, steigerte sich gegenüber dem Vortag gewaltig.

Im ersten Durchgang gelang es Thiem, seinem gut mithaltenden Gegner zum 5:3 erstmals den Aufschlag abzunehmen. Nach 34 Minuten hatte der Lichtenwörther programmgemäß die 1:0-Satzführung mit 6:3 hergestellt. Im zweiten Satz musste Thiem seinen Aufschlag zum 0:2 abgeben, doch er schaffte gleich im Anschluss das Rebreak. Danach ging es ohne Breakball wieder ins Tiebreak, bis dahin hatte sich der Regen aber wieder dermaßen verstärkt, dass der Supervisor noch vor der Satzentscheidung das Match unterbrach. Thiem startete nicht gut ins Tiebreak, geriet 0:2 und 3:5 in Rückstand. Als Sonego bei diesem Stand mit dem zweiten Aufschlag Serve-Volley spielte und den Ball knapp ins Netz beförderte, war großes Aufatmen im prall gefüllten Stadion zu bemerken.

Bei 6:5 hatte Thiem den ersten Matchball, den sein Gegner mit einem Halbvolley-Rückhand-Winner entlang der Linie noch abwehren konnte (Thiem: „So etwas habe ich selten gesehen“). Vor seinem zweiten Matchball pushte Thiem die Fans, ihn anzufeuern. „Das Publikum ist immer wichtig in solchen Matches, das gibt dir die letzten Prozent.“ Thiem verabschiedete den Italiener mit den „sieben Leben“ dann endgültig aus dem Turnier. Sonego hatte in den Vorrunden insgesamt neun Matchbälle abgewehrt, beim elften Matchball gegen sich war ein tolles Turnier für den kampfstarken Turiner vorbei. Für den zweifachen French-Open-Finalisten aus Lichtenwörth geht es am Samstag in seinem insgesamt 22. Finale auf der ATP-Tour um seinen 14. Titel, den dritten nach Indian Wells und Barcelona in diesem Jahr.

Im Weg steht ihm nur noch Ramos-Vinolas. „Der ist sehr gut drauf, war vor zwei Jahren Nummer 17 und anscheinend nähert er sich wieder diesem Level an.“ Besonders erinnerte er sich an jenes von ihm „sehr, sehr gute“ Match in Rio vor zwei Jahren. „Ich werde mir das heute oder morgen noch anschauen, was ich da gemacht habe. Und ich habe mehr über seine Rückhand gespielt.“ Thiem will versuchen, den Linkshänder aus Spanien unter Druck zu setzen. „Wenn er beginnt, mit der Vorhand zu verteilen, kann es sehr unangenehm werden.“

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(Bild: KMM)



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