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01.08.2019 18:12

Bauarbeiter verletzt

Keine Hilfe: Bloggerin erhebt schwere Vorwürfe

  • Bei einer Baustelle im siebenten Bezirk beobachtete Dariadaria verstörende Szenen.
    Bei einer Baustelle im siebenten Bezirk beobachtete Dariadaria verstörende Szenen.
    (Bild: Maximilian Salzer, zVg, facebook.com/Dariadaria, krone.at-Grafik)

Mit einer unangenehmen Causa werden derzeit die Wiener Netze konfrontiert. Die Wiener Bloggerin Dariadaria, die unter ihrem bürgerlichen Namen Madeleine Alizadeh solidarisch für die Grünen kandidiert, behauptet, dass zwei verletzten Arbeitern auf einer Baustelle des städtischen Unternehmens nicht angemessen geholfen worden sei. Die Wiener Netze bestätigten gegenüber krone.at, dass es zu einem Zwischenfall gekommen war und betonen: „Die vorgegeben Sicherheitsbestimmungen wurden zu jedem Zeitpunkt eingehalten.“

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Wie Alizadeh auf Facebook und Instagram schildert, sei sie am Donnerstag mit ihrem Fahrrad im Wiener Bezirk Neubau unterwegs gewesen, als sie plötzlich bei der Ecke Kirchengasse/Neustiftgasse „einen innbrünstigen Schrei, der mir sofort unter die Haut fährt“, hörte. Die Bloggerin radelte daraufhin zur nahe gelegenen Baustelle der Wiener Netze, da sie von dort kommend den Schrei vermutete. Dort traf sie auf zwei Arbeiter, die „sichtlich unter Schock, außer Atem und in großen Schmerzen“ waren.

„Geht eh, habt‘s euch nix getan“
Laut der Bloggerin hatten sich die Männer bei einem Arbeitsvorgang verletzt, „den Fuß und die Hand gequetscht“. Alizadeh habe daraufhin sofort gefragt, ob sie die Rettung rufen solle, aber von den geschockten Arbeitern, die zudem kaum Deutsch sprachen, keine Antwort bekommen.

„Sie haben offensichtlich große Schmerzen. Ich blicke um mich und sehe, dass rund um die Szene ca. fünf Männer, von den Wiener Netzen, dem Auftraggeber der Baustelle, stehen. ‚Passt schon, gell?‘ und ‚Geht eh, habt’s euch nix getan‘, sagen die Zuschauer, keiner von ihnen bietet Hilfe an, geht um kaltes Eis, Wasser oder Ähnliches. Sie gaffen nur, keiner kommt auf die Idee zu helfen“, erhebt die 30-Jährige Vorwürfe gegen die Zeugen des Unfalls.

Nur „blöde Meldungen“ bekommen
Alizadeh habe daraufhin die übrigen Männer konfrontiert, aber „als einzige Frau auf dem Platz“ nur „blöde Meldungen“ bekommen. Die beiden Verletzten seien abgeschirmt worden, „es hieß, sie brauchen keinen Krankenwagen“. Unter Tränen sei Alizadeh nach diesem Vorfall nach Hause gefahren.

„Wie mit diesen zwei Männern mit Migrationshintergrund umgegangen wurde, zeigt wie zweitklassig wir mit Menschen, die nicht unsere Brüder und Schwestern sind, umgehen. Diese Situation, die ich heute erlebt habe, zeigt, wie man mit Menschen mit Migrationshintergrund oft umspringt, egal ob sie körperlich versehrt sind oder nicht. Es zeigt, dass der Anstand und die Zivilcourage, mit der wir uns oft rühmen, eine Farce ist“, schäumt die Bloggerin mit iranischen Wurzeln.

„Wir bedauern sehr, was Männern widerfahren ist“
Via Facebook konfrontierte sie dann die Wiener Stadtwerke, das Mutterunternehmen der Wiener Netze, mit den Vorwürfen. Diese reagierten schnell: „Wir bedauern sehr, was den beiden Männern hier widerfahren ist. Wir sind bereits dabei, herauszufinden, wer hier (nicht) gehandelt hat und für dieses unentschuldbare Verhalten verantwortlich ist. Wir melden uns mit einem Update!“, so die Stadtwerke auf Facebook.

Gegenüber krone.at bestätigten die Wiener Netze am Donnerstagabend, dass es gegen 14 Uhr zu einem Zwischenfall auf der Baustelle gekommen war: „Beim Ziehen von Stromkabeln im Auftrag der Wiener Netze durch zwei Mitarbeiter eines Bauunternehmens wurde ein Mitarbeiter dieser Firma leicht verletzt. Der Mitarbeiter befindet sich derzeit in medizinischer Behandlung. Ein weiterer Mitarbeiter der selbigen Firma wurde nicht verletzt.“

Zwei Mitarbeiter der Wiener Netze, die ebenfalls vor Ort waren, hätten den Vorfall ordnungsgemäß der Zentrale gemeldet und sich um die Erstversorgung des Verletzten „durch kaltes Wasser“ gekümmert. „Mit allen Beteiligten werden natürlich noch von unserer Seite Gespräche geführt“, so eine Sprecherin der Wiener Netze.

„Ich weine, weil mich solche Szenen im Herzen treffen, weil sie mir zeigen, dass der Respekt, der Anstand und die Empathie an allen Ecken fehlt. Es ist egal, woher ein Mensch kommt, welchen Pass er besitzt und welche Sprache er spricht: Wenn jemand am Boden liegt und Hilfe braucht, dann hilft man. Punkt“, schließt die Bloggerin ihr emotionales Posting.

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