Millionenschaden

Hagel und Muren: Unwetter sorgen für Verwüstung

Österreich
28.07.2019 10:39

Faustgroße Hagelkörner, Überschwemmungen und Gewitter: Heftige Unwetter haben am Samstag weite Teile Österreichs getroffen. Vor allem der Hagel hinterließ in Salzburg, Tirol und im Burgenland eine Spur der Verwüstung. Die dadurch entstandenen Gesamtschäden an landwirtschaftlichen Kulturen werden derzeit auf drei Millionen Euro geschätzt, teilte die Österreichische Hagelversicherung in der Nacht auf Sonntag mit. 12.000 Hektar mit Getreide, Mais, Soja, Kürbis oder Wein seien betroffen. Auch Überflutungen und Murenabgänge sorgten in Österreich für Unmengen an Feuerwehreinsätzen. Bis Mittwoch wird uns der Regen noch erhalten bleiben. Das Wetter für die kommenden Tage sehen sie im Video oben.

Hagelunwetter in der Steiermark
In der Steiermark gingen punktuell Hagelschläge nieder, wie etwa im Raum Pernegg (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag). Mehr als 1000 steirische Feuerwehrkräfte seien am Samstag im Einsatz gewesen, teile Feuerwehrsprecher Christian Karner mit. Besonders betroffen gewesen sei der Großraum Gnas (Bezirk Südoststeiermark), wo auch in der Nacht noch neun Feuerwehren mit Sicherungsarbeiten beschäftigt waren.

Blitz schlug in der Nähe von Bergrettern ein
Zusätzlich sorgten massive Niederschläge in einigen Gebieten für überflutete Straßen und Objekte, für kleinere Rutschungen bzw. für Verschlammungen und Unterspülungen. Vermutlich Blitzschläge setzten ein Wirtschaftsgebäude im oststeirischen Gnas sowie einen Dachstuhl in Buch-Geiseldorf (Bezirk Hartberg-Fürstenfeld) in Brand. Im obersteirischen Palfau wurden sechs Bergretter durch einen Blitzschlag nach der Bergung eines verunglückten Kletterers verletzt.

Geröll- und Steinlawinen in Tirol
Im Tiroler Unterland sorgten ebenfalls Gewitter für Verwüstung. In Kirchberg (Bezirk Kitzbühel) riss eine Gerölllawine ein Brückengeländer mit und blieb bis zu einem Meter hoch auf der Landesstraße L203 liegen, berichtet die Landespolizeidirektion Tirol. In Ebbs (Bezirk Kufstein) wurde die B175 durch umgestürzte Bäume blockiert.

In Kirchberg trat gegen 17.30 Uhr der Brügglbach über die Ufer, nachdem sich eine halbe Stunde davor eine mächtige Gewitterzelle mit Windböen und Starkregen entladen hatte. Die Feuerwehr war mit 40 Personen im Einsatz, um die L203 von der Geröll- und Steinlawine freizuräumen. Um 19.35 erfolgte die Freigabe der Straße und der Brücke, die augenscheinlich unbeschädigt geblieben war.

Lokale Überschwemmungen in Vorarlberg
In Vorarlberg im Bezirk Bludenz hat der Regen zu Murenabgängen und lokalen Überschwemmungen geführt. In Sonntag-Buchboden im Großen Walsertal wurden laut Polizei vier geparkte Autos teils bis zum Dach von einer Mure verschüttet. In Nenzing und Bludesch-Gais wurden Straßen überflutet. Ein stecken gebliebenes Auto musste aus einer Unterführung geborgen werden. Verletzt wurde niemand.

Stromausfälle im Burgenland
Auch im Burgenland kam es stellenweise zu Gewittern und Starkregenfällen. Diese führten teilweise zu Stromausfällen und Feuerwehreinsätzen.Laut Landessicherheitszentrale mussten in Pinkafeld und mehreren benachbarten Ortschaften überschwemmte Keller ausgepumpt werden. In Pinkafeld und Umgebung sowie in Steinbrunn (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) gab es unwetterbedingt kurzfristige Stromausfälle, teilte die Energie Burgenland mit.

Insgesamt wurden die Einsatzkräfte in der Nacht auf Sonntag 27 Mal zu wetterbedingten Einsätzen gerufen, teilte die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle Feldkirch mit. In erster Linie mussten Keller ausgepumpt und umgestürzte Bäume weggeräumt werden. Schwerpunkt der Einsätze war der Bereich zwischen Dornbirn und Bludenz.

Verletzung durch Blitzschlag in Kärnten
Die Gewitter forderten am Samstagabend auch die Feuerwehren in Mittelkärnten. Rund um Feldkirchen fielen teilweise golfballgroße Hagelkörner und richteten großen Schaden an. Feuerwehren wurden auch in den Bezirken Villach, Klagenfurt Land und St. Veit zu 70 Einsätzen gerufen. 

Ein 53-jähriger Landwirt aus dem Kärntner Bezirk Wolfsberg ist am Samstag am späten Nachmittag auf einer Alm von einem in der Nähe in einen Baum einschlagenden Blitz verletzt worden. Der Mann wurde rund fünf Meter weit weggeschleudert und blieb bewusstlos liegen. Sein Sohn verständigte die Rettungskräfte. Der Bauer wurde ins LKH Wolfsberg gebracht.

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