Alaphilippe brach ein

Bernal steht vor Gesamtsieg bei Tour de France!

Sport-Mix
27.07.2019 16:55

Der Kolumbianer Egan Bernal steht vor dem Sieg bei der 106. Ausgabe der Tour de France! Der 22-jährige Kletterspezialist aus dem britischen Ineos-Rennstall verteidigte am Samstag auf der vorletzten Etappe mit der Bergankunft in Val Thorens seine Gesamtführung souverän. Der am Freitag von Bernal als Spitzenreiter abgelöste Franzose Julian Alaphilippe brach ein und ist vor dem Finale am Sonntag nur noch Fünfter. Deshalb geht Bernal mit über einer Minute Vorsprung auf seinen Teamkollegen und Titelverteidiger Geraint Thomas in die Schlussetappe nach Paris. Auf dieser wird der Spitzenreiter traditionellerweise nicht mehr angegriffen.

„Alles ist gut gegangen, ich bin sehr glücklich. Ich habe noch nicht so ganz verstanden, was momentan hier passiert. Es dauert vielleicht noch ein bisschen. Ich möchte morgen nur nach Paris kommen, dann geht ein Traum in Erfüllung“, sagte Bernal. Kommt der Kletterspezialist, der heuer bereits Paris-Nizza und die Tour de Suisse gewonnen hatte, unbeschadet nach Paris, würde er für den ersten kolumbianischen Tour-Sieg sorgen. Außerdem wäre es der bereits siebente in den vergangenen acht Jahren für seinen Rennstall (früher Sky). Einen Doppelerfolg der Briten hatte es auch schon 2012 gegeben, als Bradley Wiggins vor dem diesmal verletzt fehlenden Vierfach-Champion Chris Froome triumphiert hatte. Bei seiner ersten Tour im Vorjahr war Bernal noch als Helfer von Froome und Thomas eingesetzt gewesen und 15. geworden. Diesmal fungierte er zunächst neben Thomas als Co-Kapitän.

In der abschließenden Alpenetappe stellte sich das 60-kg-Leichtgewicht als Topmann seines Teams heraus und fing auch noch den französischen Hoffnungsträger Alaphilippe ab. Den Sieg auf dem letzten Abschnitt sicherte sich der frühere Tour-Sieger Vincenzo Nibali, der diesmal in der Gesamtwertung keine Rolle spielte. Der Italiener aus der Bahrain-Mannschaft siegte vor Weltmeister Alejandro Valverde und Mikel Landa (beide ESP/Movistar), dicht gefolgt von Bernal und Thomas, die Hand in Hand durch das Ziel fuhren. Buchmanns Helfer Gregor Mühlberger wurde etwas über eine Minute zurück starker Zwölfter. Alaphilippe erreichte erst mit drei Minuten Rückstand außerhalb der besten 20 das Ziel. Alaphilippe war erst am Freitag nach elf Tagen im Gelben Trikot auf dem wegen eines Hagelgewitters mit Muren-Abgängen nach dem Col de l‘Iseran abgebrochenen 19. Teilstück von Bernal als Führender abgelöst worden. Im 33,4 Kilometer langen Schlussanstieg des wegen einiger Straßensperren nur 59,5 Kilometer langen Abschnitts am Samstag nach Val Thorens musste der Klassikerspezialist, der bisher bei den großen Rundfahrten noch nie vorne mitgefahren war, die Favoritengruppe bereits 13 Kilometer vor dem Ziel ziehen lassen.

Bernal bezeichnete seinen bevorstehenden Sieg auch als Triumph für ganz Kolumbien. „Wir hatten bereits den Giro und die Vuelta, aber die Tour hat uns noch gefehlt. Es ist eine große Ehre, daran zu denken, dass ich das erreiche“, sagte Bernal. Der 22-Jährige war im Ziel neuerlich von seinem Vater empfangen worden. „Er war den Tränen nahe, das ist ein Traum für uns.“ Die Tour sei von klein auf sein großes Ziel gewesen. „Früher haben wir uns die Tour gemeinsam im Fernsehen angeschaut und sie als unerreichbar erachtet. Als Kind denkt man: ‘Wie cool wäre es, da eines Tages dabei zu sein‘, aber es hat so weit entfernt ausgesehen. Und jetzt sind wir hier, das ist sehr emotional“, so Bernal. Der entthronte Titelverteidiger Geraint Thomas freute sich über den Doppelsieg und gratulierte seinem Teamkollegen. „Erster und Zweiter, es könnte nicht besser sein. Egan ist eine Stufe über mir“, so der Waliser.

Das Ergebnis der 20. Etappe:
1. Vincenzo Nibali (ITA) Bahrain-Merida 1:51:53 Std.
2. Alejandro Valverde (ESP) Movistar +10 Sek.
3. Mikel Landa (ESP) Movistar +14
4. Egan Bernal (COL) Ineos +17
5. Geraint Thomas (GBR) Ineos - gleiche Zeit
6. Rigoberto Uran (COL) EF +23
7. Emanuel Buchmann (GER) Bora-Hansgrohe - gleiche Zeit
8. Steven Kruijswijk (NED) Jumbo-Visma +25
9. Wout Poels (NED) Ineos +30
10. Nairo Quintana (COL) Movistar - gleiche Zeit
11. Warren Barguil (FRA) Arkea +46
12. Gregor Mühlberger (AUT) Bora-Hansgrohe +1:09 Min.
Weiters:
26. Julian Alaphilippe (FRA) Deceuninck-Quickstep +3:17
76. Patrick Konrad (AUT) Bora-Hansgrohe +11:22 Min.
118. Marco Haller (AUT) Katjuscha +18:00


Der Stand in der Gesamtwertung:

1. Egan Bernal (COL) Ineos 79:52:52 Std.
2. Geraint Thomas (GBR) Ineos +1:11 Min.
3. Steven Kruijswijk (NED) Jumbo-Visma +1:31
4. Emanuel Buchmann (GER) Bora-Hansgrohe +1:56
5. Julian Alaphilippe (FRA) Deceuninck-Quickstep +3:45
6. Mikel Landa (ESP) Movistar +4:23
7. Rigoberto Uran (COL) EF +5:15
8. Nairo Quintana (COL) Movistar +5:30
9. Alejandro Valverde (ESP) Movistar +6:12
10.
Warren Barguil (FRA) Arkea +7:32
Weiters:
25. Gregor Mühlberger (AUT) Bora-Hansgrohe +1:04:40 Std.
35. Patrick Konrad (AUT) Bora-Hansgrohe +1:22:42
148. Marco Haller (AUT) Katjuscha +4:08:17

Dritter Sieg von Rabitsch beim Grand Prix NÖ
Rad-Profi Stephan Rabitsch gewann indes zum dritten Mal nach 2013 und 2015 den Grand Prix Niederösterreich in Wieselburg. Der 28-Jährige aus dem Felbermayr-Team gewann das Bundesliga-Rennen über 150 km am Samstag fünf Sekunden vor Maximilian Kuen (Vorarlberg-Santic) und feierte seinen ersten Saisonsieg. Dritter wurde 49 Sekunden zurück Lukas Schlemmer (Maloja Pushbikers). In der Liga-Gesamtwertung baute Rabitsch seine Führung deutlich aus. Das nächste Rennen findet erst am 15. September in Judendorf statt.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: KMM)



Kostenlose Spiele