„Equal Pensions Day“

Altersarmut bei Frauen: Was tun für höhere Renten?

Österreich
26.07.2019 15:00

In drei Tagen wird hierzulande der „Equal Pensions Day“ begangen - sprich: Am Montag hat der durchschnittliche Pensionist heuer so viel bekommen wie die durchschnittliche Pensionistin in einem ganzen Jahr. Ideen der Politik liegen zuhauf auf dem Tisch - die Chance auf Umsetzung ist aber gering.

1024,21 Euro - so hoch war die Alterspension von Frauen im Jahr 2018 durchschnittlich. Zum Vergleich: Mit rund 1600 Euro stiegen die Männer im Vorjahr um die Hälfte besser aus. Um diesen Unterschied zu veranschaulichen, wird am 29. Juli der „Equal Pensions Day“ begangen. Denn an diesem Tag haben Männer so viel Pension bekommen, wie die rund 1,2 Millionen (!) Rentnerinnen im Schnitt am Ende des Jahres bezogen haben.

Wie kann das sein? Die Gründe dafür haben nicht selten mit der Kindererziehung zu tun: Deshalb haben Frauen im Schnitt deutlich weniger Beitragsjahre als Männer, zudem führt jahrelange Teilzeit-Arbeit zu massiven Einbußen in der Pension.

Teilzeit-Falle und weniger Arbeitsjahre
Nicht gerade rosiger wurde die Lage für Frauen durch die Pensionsreform der schwarz-blauen Regierung aus 2003, als der Durchrechnungszeitraum massiv erhöht wurde.

Vorschläge mit wenig Chance auf Mehrheiten
Besser wird es übrigens nur langsam, wie der „Equal Pensions Day“ des vergangenen Jahres zeigt: 2018 fiel dieser auf den 28. Juli - Männer „mussten“ also einen Tag weniger darauf warten, das ganzjährige Pensionseinkommen der Frauen zu lukrieren. SPÖ-Pensionisten-Chef Peter Kostelka ist dies zu wenig: „Wenn es in diesem Tempo weitergeht, wird es noch 155 Jahre dauern, bis Frauen mit einer gleich hohen Pension wie Männer rechnen dürfen.“ Er fordert deshalb unter anderem, dass die schlechtesten zehn Versicherungsjahre aus der Rechnung genommen werden.

„Pensions-Splitting“ als mögliche Lösung
Diese Idee ist aber politisch ebenso wenig mehrheitsfähig wie der zentrale Vorschlag der ÖVP, um die Lücke schneller zu schließen: Die Türkisen fordern ein automatisches „Pensions-Splitting“. Das bedeutet, dass die Pensionsbeiträge des Mannes in der Karenzzeit der Frau auf beide aufgeteilt werden - und umgekehrt.

Weil aber weder die SPÖ noch die FPÖ dafür zu haben sind, sind die Pläne zum Scheitern verurteilt.

Kronen Zeitung

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