Seit Tagen herrscht in Salzburg brütende Hitze, nennenswerte Niederschlagsmengen blieben bisher praktisch aus. Die Folge: Die Waldbrandgefahr wird immer kritischer. Nach der Bezirkshauptmannschaft (BH) Tamsweg haben deshalb nun auch die Bezirkshauptmannschaften Zell am See und St. Johann die Waldbrandverordnung in Kraft gesetzt.
Das bedeutet: Offene Feuerstellen sowie Rauchen im Wald sind strengstens verboten. „Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Leute im Freien grillen oder bei Forst-und Gartenarbeiten diverse Geräte, die Funken sprühen, einfach gedankenlos ins Gras legen“, ergänzt Franz Lanschützer, Forstdirektor der Landwirtschaftskammer Salzburg.
Die Waldbrandverordnung betrifft den gesamten Süden des Bundeslandes. „In den nördlichen Bezirken wird die Entwicklung genau beobachtet. Es ist nicht auszuschließen, dass es auch hier eine Verordnung geben wird“, so Bezirksforstinspektor Wolfgang Fizek von der BH Salzburg Umgebung. Bei Verstößen gegen das Forstgesetz, das den Umgang mit Bränden im Wald regelt, drohen laut Landwirtschaftskammer Salzburg Geldstrafen bis zu 7270 Euro. Auch eine Ersatzfreiheitsstrafe bis zu vier Wochen kann über mögliche Übeltäter verhängt werden.
Trockenheit als Ursache für die Waldbrände
„Die Rahmenbedingungen in Salzburg sind zurzeit wirklich heikel. Durch die vier großen Hitzewellen der vergangenen Monate ist der Boden in vielen Gebieten völlig ausgetrocknet und der Niederschlag bleibt zusätzlich aus. Auch wenn der Sonntag etwas Abkühlung verspricht, bräuchte es länger andauernde Regenperioden, damit die Waldbrandgefahr gebannt wäre“, schildert Bernhard Niedermoser von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).
Seit Anfang des Jahres gab es laut Waldbrand-Datenbank der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) 75 Brände in Österreich. 2017 brannte es bis Mitte Juni beinahe doppelt so oft - nämlich 138-mal. In Salzburg wurden heuer rund zehn Waldbrände aufgezeichnet.
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