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So geht‘s: Kinderzimmer für Geschwister einrichten

Wohnkrone News
26.07.2019 09:56

Es ist nicht weiter schlimm, wenn sich jüngere Geschwister ein Kinderzimmer teilen. Mit ein paar Kniffen beim Einrichten lassen sich unnötige Streitereien im Vorfeld vermeiden.

Viele Eltern kennen das Problem: Die eigene Wohnung ist einfach nicht groß genug, die Kinder müssen sich ein gemeinsames Zimmer teilen. Für die Kleinen ist das halb so schlimm. Eher im Gegenteil. So lernen sie früh, zu teilen und manchmal auch Kompromisse einzugehen. Das stärkt das Sozialverhalten, schweißt Geschwister oft noch mehr zusammen.

Getrennte Bereiche
Eine der Grundregeln beim Einrichten von Kinderzimmern lautet: Funktionsbereiche trennen. Das gilt umso mehr in Räumen, die von zwei Kindern geteilt werden. Hier der Schlafbereich, dort die Spielecke. In diesem Kasten werden die Kleider gelagert, dort am Tisch wird gemalt, gebastelt oder Hausaufgabe gemacht.

Wenn zwei Kinder in einem Zimmer wohnen, ist in jedem der Funktionsbereiche eine weitere Unterteilung sinnvoll. Damit jedes Kind wenigstens ein bisschen Platz für seine persönlichen Sachen hat: Briefe, Erinnerungsmuscheln vom letzten Urlaub oder liebevoll zusammengebautes Lego. Besonders für die Älteren sind solche „Geheimorte“, die vor jüngeren Geschwistern sicher sind, wichtig. Es ist nicht nur eine Frage der Ordnung. Teilen will gelernt sein – da hilft es, wenn nicht alles grenzenlos ineinander überfließt.

Meines und unseres
Ein Rückzugsort im Gemeinschaftsraum ist für alle Beteiligten wünschenswert. Für die Kleinen genauso wie für die Großen. Schon einfache Maßnahmen wirken da manchmal Wunder. Ein Betthimmel, ein kleines Stoffzelt, ein Vorhang am Hochbett oder eine vorhandene Nische im Zimmer. Möbel können so aufgestellt werden, dass abgetrennte Bereiche entstehen.

Daneben braucht es natürlich auch gemeinsame Flächen, etwa eine Spielecke oder einen Maltisch, der von beiden genutzt wird. Gehen Sie mit Ihren Kindern die verschiedenen Bereiche durch: Wo beginnen die Grenzen, welche sind die gemeinschaftlichen Zonen. Wenn die Teilung des Raumes – aus welchen Gründen auch immer – nicht gleichmäßig erfolgt, erklären Sie den Kindern, warum. Wenn der größere Bruder schon in die Schule geht, wird die kleine Schwester sicher verstehen, dass er einen eigenen Schreibtisch braucht.

Licht an, leise sein
Ältere Kinder kommen oft mit weniger Schlaf aus – auch deshalb sind getrennte Bereiche wichtig. Damit es nicht stört, wenn die Leselampe am Abend noch etwas länger an ist. Und wenn das eine Kind schon schläft, während das andere unbedingt noch das nächste Kapitel vom Hörspiel verfolgen will, schafft ein Kopfhörer Abhilfe. Es gibt spezielle Modelle für empfindliche Kinderohren.

Doppelt gemoppelt
Viele Kinder haben einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Bei Zwillingen oder Geschwistern, die nicht mehr als zwei Jahre auseinanderliegen, gibt es eine Variante, die viel Unmut ersparen hilft: Man kauft das gleiche Möbelstück einfach zweimal – eventuell in unterschiedlichen Farben. Damit ist sichergestellt, dass sich niemand übervorteilt fühlt.

Juhu, ein Hochbett!
Keine Frage: Ein Hochbett spart viel Platz. Und die Kinder lieben es! Eltern haben hingegen ihre Bedenken. Experten raten, dass Kinder mindestens fünf Jahre alt sein sollten, ehe sie die obere Bett-Etage beziehen. Davor ist bei so viel ungestümer Begeisterung die Gefahr des Herunterfallens einfach zu groß.

Es gibt stabile Fangnetze oder auch spezielle Schutzvorrichtungen, die jüngere Geschwister am Hinaufklettern der Leiter hindern. Man kann untertags natürlich auch einfach die Leiter aushängen. Auf ein ausreichend hohes Bettgeländer sollte auch bei älteren Kindern niemals verzichtet werden.

Geschwister-WG: Altersunterschied und Altersgrenzen
Es gibt bestimmt auch vernünftige Argumente gegen ein gemeinsames Kinderzimmer - gerade in den frühen Jahren aber profitieren die Kleinen eher von einem geteilten Zimmer, als dass sie unter den Nachteilen leiden würden.

Zunächst schlafen Babys natürlich noch bei ihren Eltern. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, Säuglinge im ersten Lebensjahr im Elternschlafzimmer übernachten zu lassen. Danach ist ein Umzug ins gemeinschaftliche Kinderzimmer erst sinnvoll, wenn der kleine Knirps bereits durchschläft. Ansonsten wird das ältere Geschwister ständig in seinem Schlaf gestört.

Je geringer der Altersunterschied, desto besser funktioniert das Zusammenleben. Bei einem Abstand von vier oder mehr Jahren ist es für das größere Kind mitunter schwierig, plötzlich einen neuen Mitbewohner zu bekommen, mit dem von nun an geteilt werden muss. Je größer der Altersabstand, desto unterschiedlicher gestalten sich naturgemäß auch die Interessen bzw. der gesamte Tagesrhythmus der Geschwister.Der kleine braucht zu Mittag seinen Schlaf, die große Schwester muss währenddessen ganz leise spielen - das birgt Konfliktpotential.

Es gibt keine Faustregel für den maximalen Altersunterschied oder den idealen Zeitpunkt für eine Auflösung der kleinen „Geschwister-WG“. Doch irgendwann, etwa mit Ende der vierten Volksschulklasse, ist es dann so weit. Der Wechsel in ein neues Schulsystem steht an, die Pubertät setzt langsam ein.Das Kind braucht (und verlangt) jetzt mehr und mehr eigene Privatsphäre. Wird dem Wunsch nach einem eigenen Zimmer nicht entsprochen, kann der Familienfriede massiv leiden.

Günther Kralicek, wohnkrone.at

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