Statistik zeigt:

So tödlich sind Selfies – vor allem für Männer

Web
24.07.2019 11:58

Selfies können tödlich sein: In den vergangenen Jahren kamen beim Schießen von Selbstporträts fünfmal mehr Menschen ums Leben als durch Angriffe von Haien. So starben zwischen Oktober 2011 und November 2017 weltweit mindestens 259 Menschen bei Selfie-Aufnahmen, durch Haie wurden im selben Zeitraum lediglich 50 Menschen getötet.

Das recherchierte die indische Fachzeitschrift „Journal of Family Medicine and Primary Care“. Frauen machen demnach im Schnitt mehr Selfies als Männer. Doch die Todesopfer waren zu drei Viertel Männer. Sie ertranken, stürzten oder wurden in Unfälle verwickelt. An der Spitze der Statistik steht Indien: 159 Menschen starben dort beim Versuch, sich selbst zu fotografieren. Das entspricht mehr als der Hälfte der weltweiten Todesfälle.

Tod auf Schienen
Der überwiegende Teil der 1,3 Milliarden Inder ist jung und Gruppenfotos sind sehr beliebt. Mehrere Jugendliche kamen in Indien zu Tode, als sie beim Gruppen-Selfie vom Zug erfasst wurden oder ihr Boot genau in dem Moment sank, als sie auf den Auslöser drückten. Die Behörden schlugen Alarm und richteten Zonen ein, in denen Selfies verboten sind - 16 allein in Mumbai, der größten Stadt des Landes. Auch die Bahn sah sich veranlasst, vor dem gefährlichen Leichtsinn zu warnen.

Tödliche Stürze und Schüsse
Mit 16 Todesfällen nimmt Russland mit großem Abstand den zweiten Platz in der Statistik der Selfie-Todesfälle ein. Menschen stürzten mit dem Smartphone in der Hand von Brücken und Hochhäusern oder erschossen sich versehentlich. In einem Fall endete der Versuch, ein Selfie mit einer Landmine aufzunehmen, tödlich. Um weitere Unfälle zu vermeiden, gab die Polizei 2015 einen Ratgeber mit dem Titel „Selfies ohne Gefahr“ heraus. 
In den USA starben 14 Menschen beim Selfie-Knipsen - die meisten erschossen sich, als sie mit Waffe vor der Handy-Kamera posierten. Mehrere Menschen stürzten im Grand Canyon zu Tode.

In Kroatien warnen die Rettungskräfte Touristen via Twitter, „dumme und gefährliche Selfies“ aufzunehmen, nachdem ein kanadischer Urlauber im Nationalpark Plitvicer Seen aus 75 Metern Höhe stürzte - und wie durch ein Wunder überlebte. Weniger Glück hatte im Herbst vergangenen Jahres ein israelischer Tourist im kalifornischen Yosemite-Nationalpark. Der 18-Jährige stürzte beim Fotografieren rund 250 Meter in den Tod. Im Jänner kam die als „Bikini-Bergsteigerin“ bekannte Taiwanerin Gigi Wu beim Sturz in eine Schlucht ums Leben. Die 36-Jährige hatte im Internet mit ihren Selfies für Aufsehen gesorgt, auf denen sie im Bikini auf Berggipfeln posierte. Ebenfalls tödlich endete Anfang Juni der Versuch eines Schweizers, sich selbst zu fotografieren. Er stürzte eine Felswand hinab. 

Vor vier Jahren verletzte sich eine Elfjährige in Schwäbisch Hall schwer, weil sie offenbar ein spektakuläres Foto von sich machen wollte. Das Mädchen sprang aus knapp vier Metern Höhe von einer Brücke und landete auf steinigem Untergrund. In Bremen verletzte sich ein 14-Jähriger lebensgefährlich, als er 2017 Selfies auf einem Oberleitungsmast schoss. Er erlitt einen Stromschlag und musste mehrfach operiert werden.

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