„Idomeneo“

Mozart hat das Meer nie gesehen

Salzburg
22.07.2019 22:05
Nach dem sehr großen Erfolg mit „La clemenza di Tito“ vor zwei Jahren gewann Festspiel-Intendant Markus Hinterhäuser erneut das Dreamteam Teodor Currentzis und Peter Sellars. Für Mozart mit der Jugendoper „Idomeneo“. Erste Eindrücke.

Die sagen zwar noch nicht sehr viel, doch eine Geschichte lässt sich dennoch erzählen. Indem Peter Sellars innig ankündigte, dass er Mozarts Frühwerk dem Klimawandel zugeneigt sehe. Und warum?

Da kommen Mythos und Gegenwart sich in die Quere, oder ins Einvernehmen. Denn die Griechen glaubten nämlich, sie hätten die Trojaner besiegt. Bloß, das Meer rächt sich und vernichtet die Flotte.

Da muss man nicht weit in unsere Zeit denken, um Peter Sellars Sicht zu verstehen. Die Meere sind durch unser Gewese dabei, ihre Welt-Rache zu sammeln.

„Dem Meer entronnen, habe ich ein Meer in der Brust, noch mörderischer als das erste“, heißt es.

Currentzis/Sellars wollen nichts mit dem „Holzhammer“ verdeutlichen, deshalb haben sie die meisten Erklär-Rezitative gestrichen.

Die Musik spricht hier mehr als jedes Wort. Mozart hat das Meer nie erlebt, und dennoch eine der gewaltigsten Musiken dazu und darüber ersonnen. Im Kopf sind Welten, die zerstören oder Zukunft erbauen können. Ergebnis offen! Premiere am 27. Juli, Felsenreitschule.

Hans Walter Langwallner
Hans Walter Langwallner
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