Atombehörde trauert

IAEO-Chef Amano gestorben

Ausland
22.07.2019 09:46

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde Yukiya Amano ist tot. Das teilte die in Wien ansässige internationale Organisation am Montag auf ihrer Internetseite mit und sprach von „tiefer Trauer“. Erst in der Vorwoche war durch Medienberichte bekannt geworden, dass der 72-jährige Japaner einen vorzeitigen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen mit März 2020 beabsichtigte. Der Japaner sei bereits am 18. Juli verstorben. Aus Rücksicht auf die Familie sei Amanos Tod allerdings erst am Montag bekannt gegeben worden, gab ein Sprecher der Organisation bekannt.

Vor gut zwei Wochen hatte der IAEO-Chef bei einer Dringlichkeitssitzung des Gouverneursrats gefehlt, bei der über Verstöße des Iran gegen das Abkommen beraten wurde. Bereits im September 2018 hatte er wegen eines medizinischen Eingriffs zwei wichtige Treffen der Behörde verpasst.

Van der Bellen: „Wichtige Person im Kampf um nuklearen Frieden verloren“
„Mit Yukiya Amano verlieren die internationale Gemeinschaft und der Amtssitz Wien eine wichtige Persönlichkeit im Kampf um den nuklearen Frieden“, zeigte sich Bundespräsident Alexander Van der Bellen betroffen. "Unter seiner Führung leistete die IAEO wesentliche Beiträge zu mehr Sicherheit in dieser Welt und hatte in Bezug auf das Atomabkommen mit dem Iran eine maßgebliche Rolle. Mein Mitgefühl ist in diesen Stunden bei seiner Familie und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der IAEO", betonte Van der Bellen.

Der Tod des japanischen Diplomaten wurde auch weltweit bedauert. Nach den Worten des deutschen Außenministers Heiko Maas hat Amano die Atomenergiebehörde in bewegten Zeiten stärker gemacht. „Auch das unermüdliche Engagement von Generaldirektor Amano zur Stärkung des Nuklearen Nichtverbreitungsvertrags (NVV) im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen wird mir persönlich in besonderer Erinnerung bleiben“, sagte Maas laut Mitteilung des Auswärtigen Amtes.

Iran bedauert Tod des IAEO-Chefs
Auch aus Teheran gabe es Beileidsbekundungen. „Wir hatten eine sehr enge Zusammenarbeit und haben seine fachkundige und professionelle Arbeit stets geschätzt“, twitterte Vizeaußenminister Abbas Araqchi, der Atom-Chefverhandler des Landes, am Montag.

Amano stand seit 2009 an der Spitze der IAEO, die unter anderem die Einhaltung des internationalen Atomabkommens mit dem Iran überwacht. Sein Mandat lief eigentlich noch bis 2021.

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