Die Festspielhäuser

Die 100-Millionen-Euro-Show

Salzburg
21.07.2019 08:12

„Die Präsidentin“ - ein furioses Kammerspiel. In der Hauptrolle brilliert Helga Rabl-Stadler. Eine exklusive Aufführung nur für die “Krone" zur Sanierungsfrage der Festspielhäuser.

Das Stück ist eine Reprise. Aber der Landeshauptmann hatte unlängst den mehr oder weniger glücklichen Einfall, die Festspielsaison wieder mit dem Salzburger Dramolett ums Geld zu eröffnen. Die Geschichte ist schnell erzählt: Für die Festspielhäuser müssen 100 Millionen Euro her - andernfalls droht Ungemach.
Zur Bühnenreife taugt das Stück noch nicht, der runden Summe mangelt es an Evidenz: es könnten eher 130 Millionen sein oder gar 150 Millionen. So genau weiß das keiner.

Das sind Fehler in der Geschichte und Regie, die der „Krone“ nicht entgangen sind und zur Frage nach den Kosten führten: „Ist es uns das wert?“

Aber Hallo, da war dann was los. Der Tadel wegen Frevelei lag in der Luft.

Dabei: Wer würde daran zweifeln, dass die Festspiele ein Teil unserer Identität und unseres kulturellen Selbstbewusstseins sind?
Doch wo die Politik Misstrauen sät, erobert Helga Rabl-Stadler mit der elementaren Wucht ihrer Darstellungskraft Terrain zurück. So bat sie die „Krone“ in die Hofstallgasse zur Aufführung ihres Überzeugungsstücks zur Rettung der Festspielhäuser: Helga Rabl-Stadler in ihrer Lebensrolle als Präsidentin: Die Gekränkte, die Empörte, die Energische, die Heitere, die Ernste, die Versöhnliche - facettenreich, nuanciert, glaubwürdig.

In Nebenrollen: der treue Intendant Markus Hinterhäuser geht mit eleganten Unterscheidungen zwischen Elite und elitär beim Tempo auf Adagio. Und der nicht minder treue kaufmännische Direktor Lukas Crepaz platziert schlau Ergänzungen zu Kosten und Nutzen.

Ein grandioses Kammerspiel. Applaus!

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