Fataler Fehler

Todesflug: Deutscher Pilot verließ sichere Route!

Tirol
20.07.2019 06:00

Nach dem tödlichen Flugzeugunglück am Donnerstag im Wettersteingebirge bei Leutasch in Tirol wurden am Freitag neue Details bekannt. Der Pilot hat offenbar die vorgegebene Route verlassen und konnte aufgrund zu geringer Flughöhe das Gebirgsmassiv nicht überwinden. Die Maschine krachte direkt in die Felsen und zerschellte. Bei den drei Todesopfern handelt es sich um Deutsche.

Das Kleinflugzeug vom Typus „Cirrus SR22“ mit deutscher Kennung war laut Polizei von Montichiari in der italienischen Lombardei in Richtung Schwäbisch Hall (Baden-Württemberg) unterwegs, als es gegen 17.30 Uhr im Bereich der Leutascher Platt in rund 2300 Metern Seehöhe zum tödlichen Zwischenfall kam.

Der Pilot dürfte zuvor einen fatalen Fehler gemacht haben. „Er bekam vom Turm in Innsbruck die Freigabe für eine Route in Richtung Norden. Diese hätte er mit der vorgegebenen Flughöhe von 5500 Fuß (rund 1700 Meter, Anm.) problemlos bewältigen können. Doch der Pilot hat die Route danach in westliche Richtung verlassen“, schildert Klaus Hohenauer von der Luftfahrtbehörde des Landes Tirol.

„Flugzeugtyp bei Turbulenzen sehr schwierig zu fliegen“
Hinzu kam noch der starke Nordwind, der an diesem Tag herrschte - und dass Maschinen dieses Typus bei solchen Bedingungen anfällig sind. „Der Flugzeugtyp ist bekannt dafür, dass er bei Turbulenzen sehr schwierig zu fliegen ist. Durch die Winde hatte er zu wenig Leistung. Die Flughöhe war schließlich einfach zu gering. Der Pilot hatte keine Möglichkeit, über das Gebirgsmassiv zu fliegen“, erklärt der Experte weiter.

Die Maschine mit drei Personen an Bord flog direkt in die Felsen, zerschellte und ging in Flammen auf. Am Freitagvormittag wurden die Leichen geborgen und ins Tal geflogen. Laut Polizei handelt es sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um Deutsche im Alter von 56, 57 und 72 Jahren. Ein DNA-Abgleich soll die Identitäten letztlich zweifelsfrei klären. Am Freitagnachmittag wurden dann die Wrackteile geborgen und sichergestellt. Sie sollen in Wien untersucht werden.

Hubert Rauth, Kronen Zeitung

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