Wegen Gesundheit

Beckenbauer in WM-Affäre nicht vernehmungsfähig

Fußball International
19.07.2019 16:32

Franz Beckenbauer ist in der Causa WM 2006 aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr vernehmungsfähig - das berichtet die „Neue Zürcher Zeitung“. Der 73-jährige Deutsche hat sich nach zwei Herzoperationen und einem Augeninfarkt zuletzt aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Nun könnte Beckenbauer einer Strafe im Skandal um die Vergabe der Weltmeisterschaft 2006 entgehen.

Es geht um das Verfahren zur WM 2006 in Deutschland: Untersucht werden ungeklärte Geldflüsse vom Organisationskomitee mit Franz Beckenbauer an der Spitze in Richtung des katarischen Funktionärs Mohamed bin Hammam, der eine Schlüsselrolle bei der umstrittenen Vergabe spielte. Konkret geht es um 6,7 Millionen Euro, die 2005 vom deutschen WM-Organisationskomitee über die FIFA mutmaßlich an den früheren adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus überwiesen worden sind. Exakt diese Summe war drei Jahre zuvor offenkundig in Form von Vorleistungen von Beckenbauer und Louis-Dreyfus an den früheren FIFA-Skandalfunktionär Mohamed bin Hammam nach Katar geflossen.

„Gesundheitlich angeschlagen“
Nun soll laut der Schweizer Zeitung die ermittelnde Bundesanwaltschaft das Verfahren gegen den ehemaligen OK-Chef Beckenbauer von den übrigen, unter anderem gegen den ehemaligen DFB-Präsidenten Theo Zwanziger, abtrennen wollen. „Gemäß verschiedener ärztlicher Atteste soll Beckenbauer gesundheitlich derart angeschlagen sein, dass er weder einvernahme- noch verhandlungsfähig ist“, schreibt die „NZZ“. 

„Natürlich werden wir bei der Schweizer Bundesanwaltschaft diesem Abtrennungsersuchen massiv widersprechen“, sagte Zwanziger. „Es geht nicht, dass ein Beschuldigter hier aus der Verantwortung gelassen wird.“ Die BA hatte im November 2015 ein Strafverfahren gegen den früheren WM-Organisationschef Beckenbauer, die ehemaligen DFB-Präsidenten Zwanziger und Wolfgang Niersbach sowie den Ex-DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt eröffnet. Dieses wird wegen des Verdachts des Betrugs, der ungetreuen Geschäftsbesorgung, der Geldwäscherei sowie der Veruntreuung geführt. Im November 2016 waren die Ermittlungen auf Urs Linsi, von 2002 bis 2007 Generalsekretär des Fußball-Weltverbands FIFA, ausgeweitet worden.

Verjährung
Der ehemalige Weltmeister musste sich nach Informationen der „Bild“-Zeitung 2016 und 2017 zwei Herzoperationen unterziehen, hatte zudem einen Augeninfarkt und sieht seither auf dem rechten Auge nahezu nichts. Dazu kommt: Schon im April 2020 - also 15 Jahre nach den verdächtigen Geldzahlungen verjährt die mögliche Straftat.

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(Bild: KMM)



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