Neusiedler See Trail

Herausforderung ohne Grenzen

Gesund
23.07.2019 06:03

Die 24 Stunden Burgenland Extrem Tour rund um den Neusiedler See bringt Völker und Generationen zusammen, führt in die unberührte Natur und letztendlich zu einem selber.

Die Sonne färbt den Horizont tief orange an diesem Wintermorgen. Davor liegt der See. Das Schilf zeichnet sich dunkel dagegen ab, die Temperaturen steigen allmählich. Sind wir in Kanada? Oder auf einem entlegenen Trekking-Pfad in Norwegen? Nein, am Neusiedler See. Und zwar auf dem 24 Stunden Burgenland Extrem Trail im Jänner. Warum wir im Sommer darüber berichten? Weil es für alle, die mitmachen wollen, hoch an der Zeit ist, sich darauf vorzubereiten.

Was 2008 mit einer Idee von drei Freunden begann - Josef Burkhardt, Tobias Monte und Michael Oberhauser bewältigten damals die 120 Kilometer Seeumrundung als persönliche Herausforderung - wurde vier Jahre später zur ersten offiziellen Tour. 58 Teilnehmer waren im Jahr 2012 dabei, 2020 wird bereits mit 5500 Startern gerechnet. Der Bewerb entwickelte sich so zum größten Winterabenteuer Europas. Außerdem kann man den Weg das ganze Jahr über auch privat begehen.

Er führt durchs UNESCO Welterbegebiet Fertö-Neusiedler See und beginnt in Oggau (Westufer). Für Teilstrecken kann man in Hegykö, Ungarn (80 km Memorial Trail zur Erinnerung an den Fall des Eisernen Vorhangs. Die ersten Deutschen kamen über dieses Gebiet in die Freiheit) oder Apetlon (Final Trail, 60 km) einsteigen. Ziel ist wieder Oggau. Eine Jugendstrecke „School of Walk“ für Schüler und Schülerinnen ab 10 Jahren beginnt in Neusiedl am See. Eine 30-km-Strecke ist für „Golden Walker“ ab 60 gedacht, der Älteste war 86 Jahre! Damit werden nicht nur Grenzen überwunden, sondern auch Generationen zusammengeführt. „Für uns ist jeder Teilnehmer ein Held“, schwärmt Michael, Mitbegründer der Veranstaltung. Doch wie schafft man so eine Tour überhaupt?

Ein Kenner der Strecke ist Prim. Prof. Dr. Gerald Ohrenberger, Leiter der Abteilung für Innere Medizin im Haus der Barmherzigkeit in Wien und Sportmediziner. Der Experte hat wertvolle Tipps zusammengestellt: „Die Vorbereitung von einem halben Jahr wäre ideal. Eine Trainingsperiode unter drei Monaten ist nicht mehr zu empfehlen. Menschen ab 65 oder ohne körperliche Fitness rate ich zur Untersuchung mit Ergometrie und Herz-Lungen-Abklärung .“

  • Als Grundlage 11.000 Schritte täglich absolvieren. Das kann in den Alltag integriert werden, indem man alle Strecken, die möglich sind, zu Fuß zurücklegt. Schrittzähler oder Sportapp zur Überprüfung verwenden.
  • 3x/Woche eine 5-km-Tour mit 5,5 km/h Gehgeschwindigkeit einplanen.
  • Mit Gewichtsmanschetten um die Fußknöchel (Sporthandel) Belastung verstärken. Beginnen Sie mit 0,5 kg pro Fuß und steigern Sie auf 2,5 kg. Tempo beibehalten.
  • Am Wochenende 3- bis 4-Stunden-Wanderungen im Gelände einlegen.
  • 3 Monate vor dem Start 20 km-Strecken in der Ebene ausprobieren. Wenn dies ohne Muskelkater möglich ist, schafft man auch 50 km in einem Stück (Zeitrichtwert 10-12 Stunden).
  • Keine Gewaltanstrengung, nicht bis zur totalen Erschöpfung gehen. Statt 40 km in einem, besser zweimal 20-km-Routen an aufeinander folgenden Tagen wählen.
  • Ernähren Sie sich im Training eiweißreich, aber fett- und zuckerreduziert.

Infos & Fakten
Start am 24. 1. 2020 um 4.30 in Oggau, Teilstrecken dementsprechend später. Ende: 25. 01. 14.00. 120-, 80-, 60- und 30-km-Strecken. Der Trail ist beschildert und kann das ganze Jahr über begangen werden (Online-Guide). Wettbewerbsfrei, keine Zeitmessung, für ausreichend Labestationen und 10 Elektroautos als Begleitung ist gesorgt. Gratis Shuttledienst zum Startort. Hunde willkommen!

Karin Podolak, Kronen Zeitung

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