Tödlicher Protest

Seoul: Selbstverbrennung vor japanischer Botschaft

Ausland
19.07.2019 10:27

In Südkoreas Hauptstadt Seoul hat sich am Freitag vor der japanischen Botschaft ein Mann selbst angezündet und erlag danach in einem Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Einem Medienbericht zufolge war der Schwiegervater des über 70-Jährigen ein Zwangsarbeiter unter japanischer Herrschaft, darin dürfte auch das Motiv für den tödlichen Protest zu suchen sein.

Entschädigungsforderungen aus Südkorea wegen Japans brutaler Kolonialisierung der koreanischen Halbinsel von 1910 bis 1945 hatten kürzlich einen Handelsstreit ausgelöst. Japan verhängte Exportbeschränkungen gegen Südkorea, nachdem dortige Gerichte Entschädigungen für südkoreanische Zwangsarbeiter von japanische Firmen gefordert hatten.

Pensionist erlag seinen schweren Verletzungen
Der Mann parkte am Freitagmorgen sein Auto direkt bei dem Hochhaus, in dem die japanische Botschaft in Seoul untergebracht ist. Danach zündete er sich in dem Fahrzeug selbst an. Sicherheitsleute konnten das Feuer rasch löschen und den Pensionisten mit schweren Brandwunden bergen. Im Inneren des Fahrzeugs fanden Ermittler mehrere mit Benzin befüllte Kanister, Butangas und andere brennbare Materialien.

Wenige Stunden nachdem der Mann ins Spital eingeliefert wurde, starb er an seinen Verletzungen ohne zuvor noch Fragen nach seinem Motiv beantworten zu können. Die Polizei befragt deshalb nun Familie und Freunde des Toten.

Immer wieder dramatische Proteste vor Japans Botschaft
Vor dem japanischen Botschaftsgebäude in Seoul kommt es immer wieder zu dramatischen Protesten. Bereits 2005 wollte sich dort ein Mann selbst verbrennen, konnte jedoch rechtzeitig gerettet werden. Ein anderer Protestierer schnitt sich die Fingerspitzen ab, außerdem wurden schon mehrmals japanische Flaggen vor dem Hochhaus verbrannt.

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