Chefposten neu besetzt

Das ist der neue mächtige Mann beim Autobauer BMW

Motor
18.07.2019 20:57

Der BMW-Manager Oliver Zipse wird neuer Vorstandschef des Münchner Autokonzerns. Der Aufsichtsrat berief den bisherigen Produktionsvorstand am Donnerstag bei einer Sitzung im US-Werk Spartanburg zum Nachfolger von Harald Krüger, der nach vier Jahren an der Spitze aufhört. Zipse soll sein neues Amt am 16. August antreten.

(Bild: kmm)

Zipse gehört seit vier Jahren dem Vorstand des Münchner Autobauers an und trägt als Produktionschef die Verantwortung für die weltweit 31 BMW-Werke. Der 55-jährige Maschinenbau-Ingenieur gilt als ruhig, sachlich und durchsetzungsstark.

Krüger ist mit 53 Jahren jünger als sein Nachfolger, wollte aber spätestens zum Ende seines laufenden Vertrages im April 2020 aufhören. Unter Krüger bewahrte sich BMW eine saubere Weste im Dieselskandal und schloss wichtige Partnerschaften bei Mobilitätsdiensten und beim autonomen Fahren. Kritiker warfen ihm aber vor, dass Mercedes BMW bei den Verkaufszahlen überholt und BMW seine Führungsrolle bei der Elektromobilität eingebüßt habe.

Auf neuen Chef warten große Baustellen
Auf Zipse warten nun große Baustellen. Wie die anderen Autobauer kämpft auch BMW mit der weltweit schwächeren Nachfrage und neuen Zollhürden. Der im Oktober anstehende Brexit stellt besonders BMW vor Probleme. Zugleich müssen alle Hersteller enorme Summen in Elektroautos und die Umrüstung der Fabriken investieren, um die Vorgaben in China und der EU einzuhalten und Strafabgaben zu vermeiden. Dazu kommen Investitionen in selbstfahrende Autos und Mobilitätsdienste, um nicht in naher Zukunft als bloßer Zulieferer der finanzstarken IT-Konzerne dazustehen.

BMW setzt auch auf Hybridautos
Anders als der VW-Konzern setzt BMW nicht voll auf das Batterieauto, sondern auch auf Benzin-, Diesel- und Hybridautos. Diese Flexibilität erfordert zwar zusätzliche Milliarden an Investitionen, aber BMW kann damit besser auf die Entwicklung der Nachfrage in allen Regionen reagieren. Gegenwärtig plant BMW, bis 2023 mindestens 13 vollelektrische Modelle und ein Dutzend Hybride anzubieten. Dass Zipse den Kurs kurzfristig ändert, gilt als unwahrscheinlich.

BMW rechnet im laufenden Jahr mit einem Gewinneinbruch und spart, indem wenig gefragte Modell- und Motorvarianten gestrichen werden. Im Gegensatz zu anderen Autoherstellern will BMW aber keine Stellen abbauen. Bei den Verkaufszahlen hatte Mercedes BMW vor drei Jahren überholt, aber jetzt könnte sich Zipse die Krone zurückholen. Der BMW-Absatz wächst und lag im ersten Halbjahr mit 1,08 Millionen nur noch 59.000 Autos hinter Mercedes.

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(Bild: kmm)



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