Nationalratswahl

Wirbel in der VP: Lettenbichler schmeißt hin

Tirol
17.07.2019 10:00

Knalleffekt in der Tiroler Volkspartei: NR Josef Lettenbichler, der Spitzenkandidat bei der Wahl am 29. September im Unterland, wirft das Handtuch. Und er hat gute Gründe dafür!

Die Reihung der Kandidaten bzw. die Listenerstellung scheint in allen Parteien relativ ruhig und gelassen vor sich zu gehen. Mit einer großen Ausnahme: Der ÖVP in Tirol. Hier könnte man davon sprechen, dass quasi „Der Bär steppt!“ Seitens des Arbeiter- und Angestelltenbundes (AAB) gab es ja bereits einigen Protest und Wirbel, da man sich bei der Reihung der Kandidaten und Kandidatinnen zu wenig berücksichtigt fühlte. Übrigens nicht zum ersten Mal.

Das ging sogar so weit, dass AAB-Chefin Beate Palfrader einen Boykott des Wahlkampfes in den Raum stellte. Nun brodelt es in der nächsten Teilorganisation, beim Wirtschaftsbund.

Warum schmeißt eine Nummer eins das Handtuch?
Laut „Krone“-Informationen soll der auf Nummer eins im Wahlkreis Kufstein-Kitzbühel gereihte Kandidat Josef Lettenbichler vorzeitig das Handtuch schmeißen und von der Liste gehen. Warum schmeißt eine Nummer eins, die ein Mandat für den Nationalrat quasi fix hat, das Handtuch, wird sich der Politinteressierte nun fragen? Die Antwort ist relativ einfach.

Man hat dem Unterländer, der zuletzt als Energiesprecher der ÖVP eine sehr wichtige Position inne hatte, den Präsidenten der Landwirtschaftskammer Tirol, Josef Hechenberger, aufs Auge gedrückt. Zwar nur auf Platz vier gereiht, wissen Insider jedoch ganz genau, dass Hechenberger mit Hilfe des Bauernbundes einen Vorzugstimmenwahlkampf machen und Lettenbichler nahezu mit Garantie übertrumpfen wird

ÖVP-Obmann Kurz hat keine Einflussnahme auf die Erstellung der Bezirkslisten
Natürlich passierte das alles typisch politisch - also hinter dem Rücken von Lettenbichler, den Ex-Kanzler Sebastian Kurz dem Vernehmen nach aber wieder gerne im Nationalrat als Energiesprecher sitzen haben würde. Aber auf die Erstellung der Bezirkslisten hat ÖVP-Obmann Kurz keine Einflussnahme. Im Gegensatz zur Landesliste

Dort wurden jedoch mit Margarethe Schramböck und Franz Hörl bereits zwei Wirtschaftsbündler abgesichert. Ein dritter Kandidat war daher unmöglich

Meinungsverschiedenheiten
Wer in diesem ÖVP-internen Kampf wem und warum die Hackeln ins Kreuz rammt, ist unklar. Klar ist hingegen, dass sowohl Palfrader als auch Lettenbichler nicht immer einer Meinung mit LH Günther Platter waren und sind. Möglicherweise spielt auch das mit eine Rolle. Und auch die Tatsache, dass Lettenbichler ja einst unter Herwig van Staa groß wurde. In der ÖVP - zumindest in Tirol - scheint das Motto „Gosch’n halten, Hände falten“ möglicherweise immer noch recht tief verankert zu sein.

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