Zu wenig Kinder

Fünf steirische Volksschulen wurden zugesperrt

Steiermark
17.07.2019 09:00

Die Ferien sind noch lang - für fünf Volksschulen enden sie quasi nie. Sie wurden von den Standortgemeinden freiwillig zugesperrt, werden nun zu Gesundheitshäusern, Kindergärten oder Wohnungen. Eine Schule feiert jedoch bald ein Comeback...

Im Herbst 2020 endet die Schonfrist des Landes (wohl nicht zufällig erst nach der Landtagswahl), dann wird wieder ganz genau gezählt: Steirische Schulen mit geringer Kinderzahl könnten von Amts wegen geschlossen werden. Regionaler Widerstand ist bei diesem sensiblen Thema beinahe vorprogrammiert.

Bis nächstes Jahr erfolgt jede Schließung auf freiwilliger Basis. Neben der Volksschule Steyeregg in Wies, wo zuletzt nur noch vier Kinder unterrichtet wurden, ist das etwa im obersteirischen Winklern der Fall.

„Spüren geburtenschwache Jahrgänge“
„Die Schule wurde einklassig geführt. 17 Kinder hätten wir heuer im Herbst noch gehabt, wir spüren die geburtenschwachen Jahrgänge“, sagt Bürgermeister Johann Schmidhofer. Der Nachwuchs aus Winklern kommt nun in die nur drei Kilometer entfernte Schule in Oberwölz-Stadt. „Dort haben wir dann im renovierten Gebäude fast hundert Kinder.“ In der alten Schule in Winklern werden zu den bestehenden sechs Wohnungen vier weitere errichtet.

„Eine sinnvolle Größe“
Bereits die Bagger aufgefahren sind in Graßnitz (Gemeinde Aflenz). Die Schule zog aus, zum bestehenden Kindergarten kommt nun eine Kinderkrippe. Die jungen Graßnitzer drücken in Zukunft in Aflenz-Land die Schulbank. „Bisher waren beide Standorte zweiklassig, jetzt haben wir zusammen 70 bis 80 Schüler - eine sinnvolle Größe“, sagt Bürgermeister Hubert Lenger.

Freiwillige Schließung auch im Südosten
„Wir gehen freiwillig einen Schritt voraus“, sagt auch Amtskollege Siegfried Neuhold aus Pirching. Dort hat Anfang Juli im Ortsteil Frannach die Schulglocke das letzte Mal geläutet. „Wir waren bei der Kinderzahl immer an der Grenze.“ Nun kam es zur Fusion mit der Schule in Edelstauden, die künftig vierklassig geführt wird. Und was passiert in Frannach? Der dortige Kindergarten könnte bei Bedarf erweitert werden.

Comeback für ein Jahr
Besonders weit gediehen sind die (millionenschweren) Pläne im oststeirischen Ilztal. Bereits vor zwei Jahren hat der Gemeinderat die Änderungen auf Schiene gebracht: Während die Volksschüler in Prebensdorf zusammengezogen werden, ist in Preßguts - dort haben seit zwei Jahren schon keine neuen Schüler mehr begonnen - ein Haus der Gesundheit geplant (unter andrem mit einem Hausarzt und einer Caritas-Schule).

Laut Bürgermeister Andreas Nagl feiert die Preßguter Schule aber davor noch ein kurzes Comeback: Denn während des Umbaus in Prebensdorf ziehen alle Schüler vom März 2020 bis März 2021 nochmals in den eigentlich schon geschlossenen Standort. Nach diesem einjährigen Provisorium ist aber endgültig Schluss.

Fusionen in Trofaiach, Feldbach und Graz
Formal wurden in der Steiermark übrigens noch weitere Schulen geschlossen - es handelt sich aber in Wahrheit um Fusionen mit Nachbarstandorten. Das betrifft die Neuen Mittelschulen in Trofaiach und Feldbach sowie einige Bildungseinrichtungen in Graz

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