VSC-4 vor Start

Supercomputer durchbricht die Petaflop-Schallmauer

Elektronik
16.07.2019 14:10

Mit dem „Vienna Scientific Cluster 4“ (VSC-4) steht Österreichs leistungsfähigster Computer vor der Inbetriebnahme. Mit einer Leistung von 2,7 Petaflops wird damit erstmals in Österreich die Petaflop-Schallmauer von einem Computer durchbrochen. In der Weltrangliste der Supercomputer schafft es der VSC-4 auf Platz 82.

Der VSC-4 der Firma Lenovo ist ein Gemeinschaftsprojekt von fünf Universitäten und steht ab Herbst für wissenschaftliche Berechnungen zur Verfügung, teilte die TU Wien am Dienstag mit. „Er ist nun im Prinzip funktionstüchtig, allerdings dauert es bei solchen Großrechnern immer einige Zeit, bis die Abnahme fertig durchgeführt ist und das Gerät den Regelbetrieb aufnehmen kann“, erklärte der Leiter des VSC-Research-Centers, Herbert Störi.

Petaflop-Schallmauer wird erstmals durchbrochen
Der neue Supercomputer verfügt über 790 Knoten zu je zwei Prozessoren mit je 24 Kernen - also insgesamt 37.920 Prozessorkerne. Damit erreicht der VSC-4 eine theoretische Spitzenleistung von 3,7 Petaflops, im praktischen Betrieb sind es 2,7 Petaflops (ein Petaflop ist eine Billiarde - 10 hoch 15 - Rechenoperationen pro Sekunde). Damit wird erstmals in Österreich die Petaflop-Schallmauer von einem Computer durchbrochen. In der Weltrangliste der Supercomputer schafft es der VSC-4 damit auf Platz 82.

Vielfältig einsetzbar
Der Supercomputer soll für unterschiedliche Forschungsbereiche genutzt werden: Diese reichen von der Simulation des frühen Universums kurz nach dem Urknall über medizinische Simulationen, quantenphysikalische Berechnungen für die Entwicklung neuer Materialien bis zu Modellen zum optimalen Management öffentlicher Verkehrsmittel.

Die Wissenschaftler der beteiligten Unis müssen Rechenzeit beim Steuerungsgremium für den VSC-4 beantragen, es wird aber auch Rechenzeit für andere Hochschulen bzw. Forschungseinrichtungen verkauft. Das 2014 installierte Vorgängermodell VSC-3 soll voraussichtlich noch bis 2021 in Betrieb bleiben.

Gemeinschaftsprojekt
Die Kosten für den Computer beziffert Störi mit rund acht Millionen Euro. Weil sich eine einzelne Uni eine derartige Infrastruktur im Bereich High-Performance-Computing nicht leisten könnte, kooperieren die Universitäten Wien und Innsbruck, die Technischen Universitäten Wien und Graz sowie die Universität für Bodenkultur schon seit Jahren im VSC-Projekt und werden dabei aus den Hochschulraum-Strukturmitteln des Wissenschaftsministeriums finanziell unterstützt.

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