Eklat bei Auftritt

Revolverheld greifen Gloria von Thurn und Taxis an

Die Band Revolverheld hat sich bei den Regensburger Schlossfestspielen für einen Eklat gesorgt. Die Gruppe kritisierte dort ihre Gastgeberin Gloria Fürstin von Thurn und Taxis für ihre konservativen Werte. „Wir spielen hier auf dem Grund einer Frau, mit deren Werten wir überhaupt nicht übereinstimmen“, sagte Sänger Johannes Strate Sonntagabend bei dem Konzert unter Applaus, wie ein unter dem Hashtag #refugeeswelcome gepostete Video auf der Instagram-Seite der Band zeigt.

Die Band habe das Konzert im Vorfeld sehr kontrovers diskutiert. „Nächstenliebe bedeutet für uns, dass wir Menschen, egal, woher sie kommen, welche Herkunft sie haben, welche Hautfarbe sie haben, welcher Religion sie angehören, dass wir sie hier mit offenen Armen empfangen und nicht elendig im Mittelmeer verrecken lassen“, sagte Strate an die Adresse der konservativen Fürstin, die immer wieder mit umstrittenen Aussagen Schlagzeilen macht.

Gelassene Reaktion der Fürstin
„Nächstenliebe bedeutet eben auch, dass wir den systematischen Missbrauch, der in der katholischen Kirche so lange stattgefunden hat, dass wir den nicht bagatellisieren, sondern dass wir die Opfer ernst nehmen.“

Die Angegriffene selbst blieb gelassen. „Das sehe ich ganz locker“, sagte sie dem Bayerischen Rundfunk. „Wahrscheinlich haben sie sich das gut überlegt und gesagt, das müssen wir jetzt machen, wir sind schließlich Künstler. Und Gott sei Dank kann man heute noch seine Meinung sagen. Insofern können wir da ganz froh sein.“

Gloria Fürstin von Thurn und Taxis

(Bild: APA/NEUMAYR/MMV)

Gloria Fürstin von Thurn und Taxis

(Bild: APA/dpa/Tobias Hase)

Gloria Fürstin von Thurn und Taxis

(Bild: APA/dpa)

Gilt als konservativ
Gloria Fürstin von Thurn und Taxis gilt als sehr konservativ und ebenso katholisch. Im März wurde sie beispielsweise dafür kritisiert, dass sie am Weltfamilienkongress in Verona teilnahm, der als Sammelpunkt erzkonservativer Katholiken und rechter Politiker gilt. Ein linkes Regensburger Bündnis hatte zum Boykott der Festspiele aufgerufen, deren Schirmherrin von Thurn und Taxis ist.