Steuergeld

100 Millionen! Festival als Fass ohne Boden?

Salzburg
13.07.2019 06:30
100 Jahre werden die Festspiele 2020 jung, genau so viele Millionen wollen sie zur Sanierung der Spielstätten haben. Unbedingt notwendig, finden die Politiker. Das Geld soll zu 100 Prozent vom Steuerzahler kommen. Das ärgert viele. Eine Entscheidung was saniert wird und darüber, was es kostet, fällt im Herbst.

Die 100 Millionen Euro stehen im Raum, sind aber noch nicht fixiert, sagt Salzburgs Bürgermeister Harald Preuner, heuer auch Vorsitzender des Festspielkuratoriums: Neun Millionen sind außerdem schon in den Brandschutz für das Große Haus geflossen, noch einmal so viel wäre notwendig.

Der Stadt-Chef: „Elektro-Technik, Klimatisierung und Bühnentechnik sind die größten Baustellen in allen drei Häusern.“

40 % der 100 Millionen sollen vom Bund, je 20 % von Stadt, Land und vom Fremdenverkehrsverband kommen. An einer Sanierung führe, so Preuner, kein Weg vorbei.

Sponsoren spenden pro Jahr 14 Millionen Euro
Doch was ist mit den Sponsoren? Könnten die nicht mehr Geld locker machen? Sie spenden im Jahr rund 14 Millionen Euro, sehen aber ihr Geld lieber in Produktionen und Künstler-Honoraren angelegt.

Die Salzburger sehen den 100-Millionen-Wunsch der Festspiele durchaus kritisch: Kaputte Straßen, rostige Obusse, kein Geld für die Platzgestaltungen oder ein Verkehrs-Leitsystem: „Wie wäre es, wenn man das Geld durch einen Aufschlag auf die Eintrittskarten herein bringen würde oder dadurch, dass Festspiel-Verantwortliche auf einen Teil ihrer Gagen verzichten?“, so Markus-Schreilechner, der Standler am Salzburger Grünmarkt ist: „Uns Kleine schröpfen sie ohne Ende.“

Josef Jung, Senior-Chef des gleichnamigen Unternehmens: „Und das alles trotz Rekord-Einnahmen und toller Auslastung? Ich habe immer geglaubt, Unternehmen müssen langfristig planen.“

Landeshauptmann Wilfried Haslauer: „Es hat schon einmal bei einem Klavierkonzert ins Haus geregnet, das wollen wir ganz sicher nicht noch einmal erleben. Viele Sanierungsarbeiten sind dringend. Die Bundesimmobiliengesellschaft BIG entwickelt ein Generalsanierungs-Konzept.“

Wolfgang Weber
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Sabine Salzmann
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