Appell an Europäer

UNO: „Rettungsaktionen im Mittelmeer fortsetzen!“

Ausland
12.07.2019 07:27

Dass die Zustände für Flüchtlinge und Migranten „haarsträubend“ und „menschenunwürdig“ seien, daran hat die UNO in einem Appell an die Europäer erinnert: Europa müsse in der Angelegenheit umdenken - und sollte die eingestellten Such- und Rettungsaktionen im Mittelmeer wieder aufnehmen und gerettete Migranten nicht nach Libyen zurückbringen. Das Land sei ein gefährliches Pflaster, wie auch ein Raketeneinschlag im Internierungslager Tadschura östlich der Hauptstadt Tripolis zeige, bei dem mehr als 50 Menschen starben (siehe Video oben).

Die Vereinten Nationen wünschen sich, dass Migranten wieder in sichere Häfen gebracht werden - mit dieser Aufforderung ließen der Chef des UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR), Filippo Grandi, und der Chef der Organisation für Migration (IOM), Antonio Vitorino, am Donnerstagabend in einer Erklärung in Genf aufhochen. Zudem seien dringend mehr Aufnahmeplätze für in Libyen Gestrandete nötig.

Raketeneinschlag bei Asyllager in Libyen kostet 50 Migranten das Leben
Die Rückführung von Migranten, die auf dem Mittelmeer gerettet werden, nach Libyen müsse gestoppt werden. Libyen sei ein gefährliches Pflaster. Eine Tragödie wie der Tod der mehr als 50 Migranten, die vergangene Woche bei einem Raketeneinschlag im Internierungslager Tadschura bei Tripolis umkamen, dürfe sich nie wiederholen.

Die Gegend ist seit Beginn der Offensive von General Khalifa Haftar, der die Regierung in der Hauptstadt stürzen will, heftig umkämpft. Bundespräsident Alexander Van der Bellen bezeichnete die Zustände in libyschen Asyllagern schon in der Vergangenheit als „schrecklich“. Seit April wurden bei den Kämpfen um Tripolis mehr als 700 Menschen getötet und 4400 verletzt.

Geheimdienst: Neue Migrationswelle Richtung EU im Anrollen
Die täglich steigende Zahl an Toten bei den Kämpfen um Tripolis wird auch in Europa mit immer größerer Sorge beobachtet. Der italienische Geheimdienst warnte im April, dass Tausende Migranten aus Nordafrika „demnächst“ versuchen würden, nach Europa zu gelangen. Nach Angaben von UNHCR und IOM halten sich in Libyen rund 50.000 registrierte Flüchtlinge und Asylsuchende auf, ebenso wie 800.000 weitere Migranten.

Flüchtlinge sind nach UNO-Definition Menschen, die vor Gewalt oder Verfolgung flüchten, andere Migranten suchen ein besseres Leben im Ausland. Alle diese Menschen müssten besser davor geschützt werden, in die Hände von Menschenschmugglern zu fallen, verlangten Grandi und Vitorino.

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