Die Fehde geht weiter

Trump erklärt Schwarzenegger für tot: „War dabei“

Ausland
12.07.2019 06:38

Die Fehde zwischen Arnold Schwarzenegger und Donald Trump ist um eine Facette reicher: Während eines skurrilen Social-Media-Gipfels im Weißen Haus (siehe auch Video oben) erklärte der US-Präsident den früheren Gouverneur von Kalifornien für „tot“. „Arnold Schwarzenegger ... Wissen Sie was? Er ist tot. Ich war dabei“, sagte Trump laut dem Yahoo-News-Korrespondenten im Weißen Haus, Hunter Walker. Die steirische Eiche konnte das natürlich so nicht stehen lassen und twitterte mit einem Seitenhieb: „Ich bin noch da. Wollen wir unsere Steuererklärungen vergleichen?“

Walker, der bei dem Gipfel dabei war und weitere Aussagen des Präsidenten an die Öffentlichkeit brachte, erklärte in einer Antwort zu seinem Tweet, dass Trump über die Quoten zu seiner ehemaligen TV-Show „The Apprentice“ gesprochen habe, als er gemeint habe, er sei dabei gewesen, als Schwarzenegger „gestorben sei“.

Schwarzenegger: „Lasst uns unsere Politik wieder in Ordnung bringen“
Schwarzenegger wurde nur kurz darauf auf Walkers Tweet aufmerksam und reagierte seinerseits auf Twitter - zunächst mit dem Seitenhieb auf Trumps Steuererklärung, die trotz mehrerer Aufforderungen zur Offenlegung noch immer ein gut gehütetes Geheimnis ist. Dann schrieb er in einem zweiten Tweet: „Statt uns von TV-Quoten ablenken zu lassen, lasst uns unsere Politik wieder in Ordnung bringen.“

Immer wieder gegen Parteifreund Trump gestellt
Schwarzenegger, der sich immer wieder sehr deutlich gegen seine Parteifreund Trump gestellt hatte, hatte die Moderation von „The Celebrity Apprentice“ im Jahr 2015 von Trump übernommen, als dieser sich seiner politischen Karriere zu widmen begann und sich um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner bewarb. Trump konnte es aber nicht sein lassen, immer wieder gegen seinen Nachfolger zu ätzen, und meinte unter anderem, wegen der „katastrophalen“ Quoten der Show solle man für Schwarzenegger „beten“. Der „Terminator“ sei „ein schlechter Gouverneur“ gewesen, „aber er hat einen noch schlechteren Job bei ,Apprentice‘ gemacht“, so Trump.

„Jobs tauschen, damit die Menschen wieder ruhig schlafen können“
Schwarzenegger konterte gewohnt souverän. In einer Videobotschaft an Trump schlug er vor: „Hey Donald, ich habe eine großartige Idee. Warum tauschen wir nicht Jobs? Du übernimmst das Fernsehen, weil du so ein Quoten-Experte bist, und ich übernehme deinen Job, damit die Menschen endlich wieder ruhig schlafen.“

2017 trat Schwarzenegger bei der Show ab, doch nicht ohne einen Seitenhieb auf seinen Vorgänger: „Jeder - von den Stars über die Crew bis zur Marketingabteilung - war ganz oben auf der Zehn-Punkte-Skala und ich würde mit allen wieder zusammenarbeiten bei einer Show, die nicht so vorbelastet ist.“ Damit meinte er Trump, der die ersten 14 Staffeln der Show moderiert hatte.

Social-Media-„Gipfel“, um sich gegen „Zensur“ zu beklagen
Zu dem Social-Media-Gipfel am Donnerstag hatte Trump diverse Unterstützer aus den sozialen Medien ins Weiße Haus eingeladen, um sich - quasi unter Leidensgenossen - über die angebliche Zensur konservativer Stimmen bei Twitter und Co. zu beklagen. Trump wetterte gegen das „korrupte Establishment“, lügnerische Medien und beschuldigte Internetkonzerne wie Twitter und Facebook, konservative Meinungen zu unterdrücken.

„Unsere Stimme ist lauter als jede andere, aber wir werden nicht fair behandelt“, sagte er und warf Twitter indirekt auch vor, die Zahl seiner Follower und der Likes für seine Tweets zu drücken. Er kündigte an, in den kommenden Wochen Vertreter der Internetkonzerne ins Weiße Haus zu zitieren, um mit ihnen über das Thema zu reden.

Der Präsident, der so eifrig über Zensur und eine Beschränkung der Redefreiheit schimpft, hat übrigens selbst kritische Follower bei Twitter blockiert - bis Gerichte das für unzulässig erklärten.

„Eine Explosion, wenn ich Sachen in den sozialen Medien poste“
Trump nutzt Twitter intensiv, um dort politische Entscheidungen zu verkünden oder - bisweilen derb - gegen Kritiker und Andersdenkende zu wüten. Er hat fast 62 Millionen Follower. Das Gute an sozialen Medien sei, dass er dort direkt mit den Bürgern kommunizieren könne, ohne auf Medien angewiesen zu sein, die „fake news“ produzieren, sagte Trump im Weißen Haus. Wenn er eine Pressemitteilung veröffentliche, interessiere das niemanden. Aber: „Wenn ich es in den sozialen Medien poste, ist es wie eine Explosion.“ Twitter sei „wie eine Schreibmaschine“: Was er dort verkünde, lande quasi direkt in den Laufbändern der Fernsehsender, erzählte der Präsident stolz und twitterte im Anschluss eifrig über den Summit.

Trump über seine Fehler: „Die Finger sind nicht so gut wie das Hirn“
Trump nutzte die Veranstaltung „unter Freunden“, wie er selbst sagte, aber auch, um anderweitig Einblick in sein Seelenleben zu geben. Er plauderte über die täglichen Wind-und-Wetter-Herausforderungen für seine Frisur, lobte die Kreativität seiner Social-Media-Gefolgschaft („Der Mist, den ihr euch ausdenkt, ist unglaublich“) und beklagte sich, dass die Medien oft auf Rechtschreibfehlern in seinen Tweets herumritten. Dabei sei er eigentlich gut in Rechtschreibung. „Aber die Finger sind nicht so gut wie das Hirn.“

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