BMW-Chef Fiorentinos:

„Büro-Zonen statt des eigenen Schreibtischs“

Salzburg
12.07.2019 11:00

Die BMW-Gruppe baut sich in Salzburg-Maxglan für 28,4 Millionen Euro den neuen „Campus Salzburg“ für ihr Zentral - und Südosteuropa-Geschäft. Geschäftsführer Neil Fiorentinos über die neue Arbeitswelt, den Standort Salzburg, Branchen-Entwicklungen und die anstehenden Expansionspläne der Bayern.

Die Autoverkäufe in Österreich sind im ersten Quartal um elf Prozent zurückgegangen, in Europa um drei Prozent. Wie schlecht schlafen Sie im Hinblick darauf, dass Sie so groß investieren?

Wachstumszahlen werden von sehr vielen Dingen beeinflusst, sind aber eher ein kurzfristiger Indikator (BMW verzeichnete 5,2 Prozent Zuwachs, Anm.). Was wir hier machen ist eine langfristige Investition – wir legen nicht nur Ziegel, es geht um eine neue Arbeitswelt.

Sind die Zahlen keine Anzeichen für einen Umbruch?

Klar, unsere Branche ändert sich – einige sprechen davon, dass sich in den nächsten zwanzig Jahren mehr ändern wird, als in vergangenen 50. Mit dem Wandel hin zur Elektromobilität und der Digitalisierung müssen auch wir uns anpassen.

Und doch nehmen Sie 28,4 Millionen Euro in die Hand?

Allein in den vergangenen zehn Jahren hat sich die Mitarbeiterzahl in Salzburg vervierfacht: 2018 haben wir mit 400 Mitarbeitern 72.000 Autos in Zentral- und Südosteuropa verkauft. Am Campus können wir ab Ende 2020 alle vier Salzburger Gesellschaften vereinen.

Sie hatten Platzmangel?

Auch. Aber uns geht es um ein flexibleres Arbeitsumfeld – das brauchen wir, um mit den Branchenentwicklungen Schritt zu halten.

Wie unterscheidet sich dieses Umfeld vom bisherigen?

Die Zeiten, in denen jeder einen Schreibtisch hatte, sind vorbei. Wir setzen auf Büro-Zonen, die von den Mitarbeitern flexibel genutzt werden können, um die bestmögliche Kommunikation zu ermöglichen: Es gibt klassische Arbeitsplätze und Konferenzräume genauso wie Telefon-Kabinen.

Also hat keiner mehr seinen eigenen Schreibtisch?

Kommt drauf an: Natürlich werden die Callcenter-Mitarbeiter weiter ihre Tische haben. Unsere Vertriebler, die viel unterwegs sind, brauchen keine mehr.

Warum bauen Sie hier?

Salzburg bleibt Sitz für unsere zwölf Märkte. Wien und München sind schnell zu erreichen, die Verkehrsanbindung ist sehr gut. Die Lebensqualität auch.

Wer so viel investiert, hat Pläne. Wo wollen Sie in fünf Jahren stehen?

Wir wollen in der Region und in Österreich unseren Marktanteil (41 Prozent im Premiumsegment) halten. In Tschechien und Polen sehen wir Potenzial, dort bauen wir das Vertriebsnetz aus.

Ist das nicht optimistisch? Jungen Kunden geht es weniger um den Besitz eines Autos

Unsere neuen Modelle, X7 und X5, sind Zugpferde. Und auch die E-Mobilität ist wichtig – auch wenn wir hier auf die Anreize der Regierungen angewiesen sind.

Einige Länder planen, Neuwagen mit Verbrennungsmotoren ab 2030 zu verbieten?

Ich möchte darüber lieber nicht spekulieren.

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