Wirtschaftsprüfer:

Firmen oft schlecht auf Hackerangriffe vorbereitet

Digital
11.07.2019 05:55

Viele Firmen sind einer Studie zufolge nur unzureichend auf Cyber-Angriffe vorbereitet. In einer Erhebung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG unter rund 1000 Unternehmen in Deutschland gaben 39 Prozent an, in den vergangenen zwei Jahren von Computerkriminalität betroffen gewesen zu sein. 85 Prozent der betroffenen Unternehmen wissen nicht, wer hinter den Angriff steckt.

Sie seien damit nicht in der Lage, Angriffe effektiv zu verfolgen und aufzuklären, schlussfolgert KPMG. Damit gehe auch die Gefahr einher, dass Delikte unentdeckt blieben.

Durchschnittlich 150.000 Euro Schaden
Die Schadenshöhe liege im Mittel bei bis zu 150.000 Euro, heißt es in der Studie „E-Crime in der deutschen Wirtschaft 2019“. Es gebe aber auch Fälle mit deutlich höheren Schäden. Zu den Delikten gehörten etwa die Manipulation von Konto- und Finanzdaten, Datendiebstahl, die Verletzung von Urheberrechten, die Beschädigung von Systemen oder Erpressung. Angriffe auf die Systeme könnten Betriebe über längere Zeit komplett lahmlegen, was die Firmen teuer zu stehen kommen könne.

Begünstigt würden viele Angriffe durch Unachtsamkeit der Mitarbeiter, eine mangelnde Sicherheitskultur und ein mangelndes Risikoverständnis. „Der Faktor Mensch ist der top-begünstigende Faktor für E-Crime“, erklärte KPMG-Partner Michael Sauermann. Daneben spiele die Technik eine große Rolle, da diese in immer mehr Bereiche Einzug halte.

Firmen investieren ungern in IT-Sicherheit
Trotz der zunehmenden Gefahr sei die Bereitschaft der Firmen, in die Bekämpfung von E-Crime zu investieren, nicht besonders ausgeprägt. „Lediglich knapp ein Viertel der Befragten investiere mehr als 50.000 Euro.“ Ihn wundere, dass viele Unternehmen insbesondere im mittelständischen Bereich glaubten, sie seien für Hacker nicht interessant, sagte Sauermann. Dabei stelle der Mittelstand den Großteil der Firmen in Deutschland und stehe für „Made in Germany“. Natürlich seien Produkte, Daten und geistiges Eigentum im Ausland interessant. Diese Erkenntnis habe erfreulicherweise in den vergangenen Jahren aber zugenommen.

In den vergangenen Jahren waren auch große Konzerne das Ziel von Hacker-Angriffen, so etwa Thyssenkrupp 2016 und Bayer Anfang 2018.

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