Weststeirer jubeln

„Operation Störche“ in Eibiswald ist geglückt

Steiermark
09.07.2019 19:24

Mit einjähriger Unterbrechung sind die Störche nach Eibiswald zurückgekehrt. Sehr zur Freude der Bevölkerung und auch von Bürgermeister Andreas Thürschweller, der in Zusammenarbeit mit dem Veterinärmediziner Gregor Stanek und der Freiwilligen Feuerwehr heuer im Frühjahr einen neuen Horst am Dach des Rathauses errichtet hat. Leider wurde am Montag ein Adebar in der Wolfsiedlung schwerverletzt aufgefunden, der zweite Storch wäre mit der Fütterung der drei Jungen überfordert gewesen. Die Rettungsaktion verlief absolut reibungslos. Die „Krone“ war vor Ort dabei!

Am Dienstagnachmittag wurden zwei der insgesamt drei Jungtiere aus dem Nest geborgen. Die Feuerwehr Eibiswald rückte dazu mit einem Kranwagen aus. „Das Gebäude ist ungefähr zwölf Meter hoch, unser 17-Meter-Kran ist voll ausgefahren“, so HBI Thomas Schnepf. Mit in den Korb stieg Veterinärmediziner Gregor Stanek, der direkt aus Wien kam, wohin er den verletzten Storch - ob männlich oder weiblichen Geschlechts wird sich morgen herausstellen - gebracht hatte.

Ein Jungtier bleibt im Nest
Nach nur wenigen Minuten betrat Stanek mit den beiden Jungstörchen wieder festen Boden. Zu diesem Zeitpunkt war bereits Storchenvater Helmut Rosenthaler aus Tillmitsch am Hauptplatz eingetroffen. Die Rettungsaktion wurde von zahlreichen Menschen verfolgt. Daran sieht man, wie den Eibiswaldern die Störche ans Herz gewachsen sind. Das ältere Jungtier darf vorläufig im Nest bleiben, „aber es steht natürlich unter Beobachtung“, erklärt Stanek. Kaum war die Rettungsaktion abgeschlossen, zeigte sich der erwachsene Storch auch schon wieder im Nest bei seinem einzig verbliebenen Jungen.

Storch wurde angefahren
Offenbar ist der verletzte Storch angefahren worden. „Er ist stabil, aber er hat einen offenen Bruch am linken Oberarm erlitten“, berichtet Gregor Stanek. Ob der Flügel amputiert werden muss, wird sich am Mittwoch zeigen, dann nämlich wird der „Unglücksvogel“ an der Veterinär-Uni Wien operiert. Vermutlich wird er jedoch nie wieder fliegen können. Auch Stanek wird voraussichtlich bei diesem Eingriff mit dabei sein. Dass sich der oder die Lenkerin nach diesem Vorfall nicht gemeldet hat, stößt vielen sauer auf. „Man muss etwas bemerkt haben“, ist sich Gregor Stanek ganz sicher.

Er plädiert in diesem Zusammenhang auch dafür, den Störchen und anderen Tieren mehr Lebensraum zu geben. „Tümpel anlegen und mähen, nicht schlegeln“, lautet sein dringender Appell. Ins selbe Horn stößt der Storchenvater Helmut Rosenthaler von der Storchenstation Steiermark in Tillmitsch, der die beiden Jungtiere mit in sein Domizil genommen hat, wo sie auch beringt werden sollen. In Tillmitsch sind derzeit über 30 Störche - darunter zwölf Jungtiere - sicherund wohlbehalten untergebracht.

Gemeinde beteiligt sich an Kosten
Die Störche kommen schon sein mehr als einem Vierteljahrhundert nach Eibiswald. Nur im Vorjahr blieben sie aus. Umso mehr freute man sich über die Wiederkehr in diesem Frühjahr. „Ich war entsetzt, als ich von dieser Geschichte erfahren habe“, schildert Bürgermeister Andreas Thürschweller, der sich soeben auf Urlaub befindet und den die „Krone“ am Handy erreicht hat. „Aber es wurde rasch reagiert. Die Gemeinde wird sich auch an den Kosten der OP beteiligen, denndie Störche sind unser aller Lieblinge! Aber ich bin guter Dinge, dass sich alles positiv entwickelt. Wir sind ein fruchtbaren Boden, deshalb kommen die Störche gerne zu uns.“

Josef Fürbass, Kronen Zeitung

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