Österreich-Rundfahrt

Visconti gewinnt Mega-Etappe über 3752 Höhenmeter

Sport-Mix
09.07.2019 16:47

Der Italiener Giovanni Visconti hat die hammerharte 3. Etappe der 71. Österreich-Radrundfahrt für sich entschieden! Der 36-Jährige setzte sich nach schwierigen 176 Kilometern von Kirchschlag nach Frohnleiten mit 3752 (!) zu überwindenden Höhenmetern im Sprint einer rund 40-köpfigen Gruppe durch. Bester Österreicher war Daniel Geismayr als 18. Riccardo Zoidl, der Gewinner von 2013, verlor im letzten Anstieg den Anschluss an eine 13-köpfige Spitzengruppe, fand mit aufschließenden Fahrern aber wieder den Anschluss. Das Rote Trikot des Führenden übernahm sein CCC-Teamkollege Jonas Koch.

Am Tag vor der Glockner-Etappe mit dem Ziel in einer Höhe von 2428 Metern blieb die erwartete Selektion bei der ersten Bewährungsprobe für die Kletter-Spezialisten aus. Nach dem „Hattrick“ im Vorjahr war es der vierte Erfolg des Italieners Visconti in Österreich. Sebastian Schönberger, sein Teamkollege bei Neri Sottoli, ist als Vierter der bestplatzierte Österreicher in der Gesamtwertung. „Es war ein brutal harter Tag“, sagte der 25-Jährige, der am Vortag bis kurz vor dem Ziel in einer Spitzengruppe gefahren war. „Das war in den Beinen spürbar. Aber es war ein super Tag für unser Team, die Arbeit hat sich gelohnt.“

Der Oberösterreicher liegt sieben Sekunden hinter dem neuen Spitzenreiter Jonas Koch. Der sprintstarke deutsche Teamkollege von Zoidl bei CCC übernahm nach dem dritten Etappenrang hinter Colin Stüssi, einem Schweizer Legionär bei Vorarlberg Santic, das Rote Trikot. Er führt eine Sekunde vor Alessandro Fedeli (ITA) und Visconti. Koch ließ aber an der Unterstützung Zoidls, der als besserer Kletterer die Hoffnungen des WorldTour-Rennstalls trägt, keinen Zweifel. „Das Hauptziel war, Ricci gut durchzubringen, er bleibt der Leader.“ Bestplatzierter Österreicher des Tages war der Vorarlberger Geismayr als 18. Er hatte für Stüssi den Sprint angezogen.

Am Dienstag gaben die Profis des Teams Movistar einen Vorgeschmack auf ihre Kletterstärke. Während Zoidl alleine in der Spitzengruppe vertreten war, aus der er wenige hundert Meter vor dem Ende des letzten Anstiegs zurückfiel, fanden sich dort noch vier Profis des spanischen Rennstalls um die Kolumbianer Winner Anacona und Carlos Betancur. „Ich bin mein Tempo gefahren, damit ich mich nicht voll einparke“, sagte Zoidl. Der froh war, dass er auch mit Hilfe aufschließender Teamkollegen wie Ex-Sieger Victor de la Parte (ESP) wieder an die Spitze herangekommen war und mit zehn Sekunden Rückstand Gesamt-15. ist. „Das war ganz wichtig“, betonte der 31-Jährige.

„Man hat gesehen, dass 10 bis 15 Leute auf demselben Niveau fahren, das wird spannend.“ Anders als vom Oberösterreicher erwartet, hatten die Asse erst im Anstieg zur Teichalm das Tempo verschärft, kurz nach der Bergwertung wurde mit dem Deutschen Georg Zimmermann (Vorarlberg Santic) auch der letzte Fahrer eines Ausreißer-Quartetts gestellt. Vor allem CCC und Gazprom hatten sich bei der Jagd engagiert. Bei der Bergankunft beim Fuscher Törl wird am Mittwoch auch der Glocknerkönig ermittelt. Diesen inoffiziellen Titel hatte sich als bisher letzter Österreicher 2015 Felix Großschartner gesichert. Beim höchsten Punkt der 71. Auflage könnte eine Vorentscheidung fallen, endgültig ermittelt wird der Gesamtsieger erst bei der Klettertour zum Alpenhaus (1670 Meter) am Kitzbüheler Horn am Freitag.

Das Ergebnis:
1. Giovanni Visconti (ITA) Neri Sottoli 4:53:25 Std.
2. Colin Stüssi (SUI) Team Vorarlberg Santic
3. Jonas Koch (GER) CCC
4. Ivan Rownij (RUS) Gazprom
5. Georg Zimmermann (GER) Tirol KTM Cycling
6. Dimitri Peyskens (BEL) Wallonie
7. Romain Combaud (FRA) Delko Marseille
8. Alexander Wlasow (RUS) Gazprom
9. Franck Bonnamour (FRA) Arkea
10. Alessandro Fedeli (ITA) Delko
Weiters:
18. Daniel Geismayr (AUT) Vorarlberg Santic
23. Stephan Rabitsch (AUT) Felbermayr Wels
30. Hansjörg Leopold (AUT) Maloja Pushbikers
35. Sebastian Schönberger (AUT) Neri Sottoli
39. Benjamin Brkic (AUT) Felbermayr
43. Riccardo Zoidl (AUT) CCC - alle gleiche Zeit

Der Stand in der Gesamtwertung:
1. Jonas Koch (GER) CCC 12:30:49 Std.
2. Alessandro Fedeli (ITA) Delko +1 Sek.
3. Giovanni Visconti (ITA) Neri Sottoli +1
4. Sebastian Schönberger (AUT) Neri Sottoli +7
5. Lukasz Owsian (POL) CCC +8
6. Colin Stüssi (SUI) Team Vorarlberg Santic - gleiche Zeit
7. Ruben Fernandez (ESP) Movistar +9
8. Tom-Jelte Slagter (NED) Dimension Data
9. Connor Swift (GBR) Arkea
10. Eliot Lietaer (BEL) Wallonie - alle gleiche Zeit
Weiters:
15. Riccardo Zoidl (AUT) CCC +10
30. Hansjörg Leopold (AUT) Maloja Pushbikers +15
33. Stephan Rabitsch (AUT) Felbermayr Wels +16
35. Benjamin Brkic (AUT) Felbermayr - gleiche Zeit

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(Bild: KMM)



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