Neues Album

Ed Sheeran: Ein Fanboy und seine Lieblingsmusiker

Musik
11.07.2019 07:00

Zwei Jahre nach seinem Rekorde brechenden Album „Divided“ und diversen erfolgreichen Monstertouren veröffentlicht Brit-Superstar Ed Sheeran wieder neue Musik. Sein Kollaborationsalbum „No. 6 Collaborations Project“ zeigt den 28-Jährigen so vielseitig und mutig wie nie zuvor. Zusammengearbeitet hat er dabei nicht zufällig mit den derzeit größten Namen aus unterschiedlichsten Genres - ein Album von einem Fan für Fans.

(Bild: kmm)

Wie es ein schüchterner Rotschopf, der sich gar nicht gerne in den Mittelpunkt der Gesellschaft stellt und noch nicht einmal ein Smartphone besitzt schafft, zum größten Popstar der Gegenwart zu werden, darüber wurden mittlerweile schon Bücher verfasst. Der Brite Ed Sheeran ist „everybody’s darling“, ein Musiker für die ganze Familie und die Haustiere gleich dazu. Seine Texte strotzen nur so vor allumfassender Alltagstauglichkeit, die auf Gitarre oder Piano komponierten Melodien sind eingängig, aber nicht flach. Seit vielen Monaten fährt der 28-Jährige von Stadion zu Stadion, um mit Akustikgitarre, naturgegebenem Schmäh und ohne großes Brimborium die Augen seiner treu ergebenen Fans zum Leuchten zu bringen. Zuletzt etwa zweimal im restlos ausverkauften Klagenfurter Wörthersee Stadion, wo er quasi ein da capo zu seiner fulminanten 2018er Show gab.

Rastlos im Kompositionsprozess ist Sheeran aber auch dann nicht, wenn er wieder durch die ganze Welt fährt. 2011 veröffentlichte er die EP „No. 5 Collaborations Project“, arbeitete auf acht Tracks mit diversen Grime-Künstlern zusammen und hinterließ eine erste Duftnote bezüglich seiner Stärke zur klanglichen und zwischenmenschlichen Inklusion. Danach kam der große Durchbruch und der Wandel vom Beisl und den kleinen Clubs zu den größten Arenen und Fußballstadien. Seine Wurzeln hat Sheeran ohnehin nie gekappt und so wuchs schon seit längerem die Idee in ihm heran, aus diesem einst ambitionierten Projekt einen Nachfolger zu fertigen, der ein richtiges Album darstellen sollte. „No. 6 Collaborations Project“ erscheint nun dieser Tage und wird gemeinhin als Sheerans offiziell viertes Studioalbum angeführt. Auf den 15 Songs hat er nicht weniger als 22 Gäste versammelt - dass die Namen heute andere sind als vor acht Jahren, versteht sich von selbst.

Einige der Songs haben bereits das Licht der Welt erblickt, etwa die Bieber-Koop „I Don’t Care“, die bereits dritte Nummer, die die beiden Popstars zusammen fabriziert haben. Wie wenig Berührungsängste Sheeran kennt, zeigt nicht zuletzt die große Diversität der unterschiedlichen Gaststars. „Cross Me“ singt er etwa mit Chance The Rapper, das zwischen Country und R&B mäandernde „Blow“ wird von Bruno Mars und Chris Stapleton veredelt (wohl die Überraschungscombo des Jahres), „Best Part Of Me“ hat er mit Neojazz-Hoffnung Yebba kreiert und „Antisocial“ mit dem amerikanischen Rap-Durchstarter Travis Scott. Das „who is who“ des modernen Musikbusiness, durchgemischt durch alle Stile und Nischen der zeitgemäßen Popkultur. Ein Album von einem Fan für Fans - was wünscht man sich mehr? Für Überraschungsmoment ist jedenfalls gesorgt, denn Sheeran lehnt sich auf diesem Album weit aus dem Fenster - was ihm sehr gut zu Gesicht steht. Ein kunterbuntes Werk, das seine weit auseinanderklaffenden Grenzen noch weiter ausdehnt.

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