Nach dem Mega-Winter

Lawinenschutz: Wo sind versprochene Millionen?

Steiermark
09.07.2019 06:00

Der Schnee ist geschmolzen, die Angst vor weiteren Naturkatastrophen bleibt - und die Politik schläft! Die heftigen Niederschläge in der Obersteiermark im letzten Winter haben Spuren hinterlassen. Dass bis heute keine konkreten Pläne für versprochene Schutzbauten existieren, lässt den Unmut in den Regionen wachsen.

„Statt der versprochenen 20 Millionen Euro Soforthilfe von Bund und Land müssen wir als kleine Gemeinde nun vermutlich noch 250.000 Euro zahlen, damit wir überhaupt zu etwas kommen. So schaut’s aus“, macht Hermann Watzl, Bürgermeister von Admont, seinem Ärger Luft.

Die bangen Tage im vergangenen Winter, als der Ortsteil Johnsbach wegen der unglaublichen Schneemassen evakuiert werden musste, sind allen hier in der Gesäuseregion noch sehr präsent: „Ich werde ständig darauf angeredet, wann denn nun die versprochenen Schutzmaßnahmen kommen. Ich bin nun derjenige, der sich vor die Leute hinstellen und erklären muss, dass davon bislang leider noch keine Rede sein kann“, schüttelt Watzl den Kopf.

Bürgermeister als lästige Bittsteller
Auch Christine Holzweber, Bürgermeisterin von Eisenerz, fühlt sich im Regen stehen gelassen: „Wenn wir nicht permanent lästig sind und um Gespräche bitten, geht gar nichts weiter“, erzählt die Ortschefin. „Wir mussten im letzten Winter die Bewohner im Kölchgraben gleich zweimal evakuieren, abgesehen davon sind wir schon seit 2007 im Lawinenverbauungs-Programm enthalten - und trotzdem passiert nichts“, ist Holzweber enttäuscht.

Das Argument der zuständigen Beamten, wonach der ungewöhnlich lange liegengebliebene Schnee die Arbeiten verzögert hätte, lässt die Obersteirerin nicht gelten: „Ein Plan wird am Schreibtisch gezeichnet.“

Das Land verweist auf konkrete Vorhaben
Nach mehrmaligem Nachfragen lässt das Land Steiermark am Montag dann doch noch Konkretes aus dem Sack: „In Altaussee wird ab Herbst des heurigen Jahres gebaut, sechs Millionen Euro werden hier rund um den Loser investiert. In Turnau und in der Ramsau geht’s voraussichtlich im Jahr 2020 los. Die Vorhaben in Eisenerz und Admont werden gerade noch projektiert, zudem sind weitere Vorhaben in Planung.“

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