Demenz, eine Krankheit mit oft rapidem Abbau geistiger Funktionen, wird auch in Oberösterreich ein immer größeres Problem - erst recht in der Pflege. Daher brauche Oberösterreich eine eigene Demenzstrategie, sind sich die Sozialsprecher von ÖVP und FPÖ, Wolfgang Hattmannsdorfer und Ulrike Wall, einig.
Diese Einigkeit hat sich in einem Landtagsantrag von ÖVP und FPÖ niedergeschlagen, Expertenempfehlungen folgend eine Demenzstrategie für Oberösterreich zu entwickeln. Dabei geht es nicht nur um passende Beratungs-, Hilfs- und Pflegeangebote für bereits geistig sehr abbauende Menschen und ihre Angehörigen, sondern auch um eine verbesserte Früherkennung.
Das Risiko ist wenigen bewusst
„Wir müssen erreichen, dass Demenzvorsorgeuntersuchungen genauso in Anspruch genommen werden wie eine Mammografie oder eine Darmspiegelung“, sagen Hattmannsdorfer und Wall: „Das Risiko, im Alter an Demenz zu erkranken, ist tatsächlich sehr hoch, aber es ist den allermeisten nicht bewusst. Dabei kann durch frühe Erkennung der Krankheitsverlauf weit hinausgezögert werden“.
42.000 Demenzkranke in 20 Jahren
Laut GKK gab es 2015 rund 21.000 Demenzkranke in Oberösterreich. In den nächsten 20 Jahren wird sich diese Zahl verdoppeln!
Hilferuf der Pflegekräfte ernstnehmen!
FPÖ-Klubobmann Herwig Mahr reagiert auf den Hilferuf der Pflegekräfte, der zum Teil auch in der wachsenden Herausforderung Demenz in Alten- und Spitalspflege wurzelt: „Die Personalsituation spitzt sich auch im Pflegebereich immer mehr zu. Das Fass ist kurz vorm Überlaufen. Die Politik muss diesen Hilferuf ernst nehmen“, sagt Mahr.
Pflegelehre ist längst überfällig
Zum einen tritt er für die „längst überfällige“ Pflegelehre ein, die einen völlig neuen Weg der Personalgewinnung bei jungen Leuten eröffne. Zum zweiten müsse die Pflege daheim mehr unterstützt werden, logistisch und finanziell.
Werner Pöchinger, Kronen Zeitung
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