Tipps der Bergrettung

Unfälle auf Schneefeldern: Wie im freien Fall

Tirol
08.07.2019 11:30
Die Unfälle auf Schneefeldern reißen im heurigen Sommer nicht ab. Zuletzt rutschte am Samstag im Außerfern ein Wanderer auf einem Schneefeld aus und landete nach rund 50 Metern brutal im Geröll. Hermann Spiegl, Landesleiter der Tiroler Bergrettung, gibt Tipps, wie man nicht in die Schneefeldfalle tappt.

Auf den Bergen liegt für diese Jahreszeit noch ungewöhnlich viel Schnee. Kein Wunder, dass selbst jetzt im Juli noch Schneefelder eine Gefahr besonders für Wanderer darstellen. „Zunächst sollte man die Neigung eines Hanges richtig einordnen“, sagt Landesleiter Hermann Spiegl. Ab einer Neigung von 25 bis 30 Grad befindet man sich bereits auf gefährlichem Terrain.

Wie ein Gletscher
„Im Sommer ist der Schnee sehr hart, nach einer wolkenlosen Nacht die Oberfläche von Schneefeldern eingeeist – fast wie ein Gletscher“, warnt Spiegl. Wer da ausrutscht, für den geht die Post ab – im negativen Sinn. „Stürze auf 45 Grad steilen Schneefeldern sind vergleichbar mit dem freien Fall“, weiß Spiegl. Und das bittere Ende kommt am Ende des Schneefelds – in Form von Geröll und Steinen sowie schweren Verletzungen.

Einmal gestürzt, gilt es, sofort die Bauchlage einzunehmen und zu versuchen, mit den Füßen und Händen abzubremsen, rät Spiegl. Das Tragen von Handschuhen bedeutet in dem Zusammenhang ist hilfreich, weil es vor Verletzungen schützt. Wer auf dem Rücken liegend hinunterstürzt, hat keine Chance, abzubremsen.

„Schneeketten“ für Schuhe
Die Bergrettung rät zur Mitnahme von Snowline Spikes. Dabei handelt es sich um zarte „Schneeketten“ für die Schuhe. „Einige unserer Ortsstellen haben sich damit ausgerüstet – ebenfalls für Einsätze auf gefrorenen bzw. nassen Wiesenhängen“, sagt Spiegl.

Die Bergrettung hat aus aktuellem Anlass mit dem Alpenverein ein Video produziert, in dem das richtige Verhalten auf Schneefeldern anschaulich gezeigt wird. Es ist auf der Homepage des Alpenvereins abrufbar.

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