Wie geht das?

Grüne Fassaden als Hitzeschutz

Wohnkrone News
07.07.2019 08:45

Pflanzenwände bekämpfen die Überhitzung, spenden Kühle und reinigen die Luft. Aber wie kommt man zur eigenen grünen Klimaanlage an Haus oder Balkon? Welche Pflanzen sich eignen und wie man sie pflegt.

Asphalt, Beton, Glas – und das in unseren Städten bei 40 Grad. Eine Hitzewelle nach der anderen. Wir brauchen Hitzeschutz. Grüne Fassaden an Häusern, Mauern und Balkonen können helfen. Sie verbessern das Kleinklima, verringern den Staub in der Luft, beschatten und kühlen die Umgebung spürbar.

Viele Gemeinden beginnen bereits, mit umfassenden Begrünungsmaßnahmen auf das immer extremer werdende Klima zu reagieren. Aber was kann man als Privatperson machen? Es gibt zwar eine Reihe von Kletterpflanzen für Hausfassaden, aber nicht alle sind für jeden Standort geeignet. Besonders wichtig wäre es natürlich, gerade sonnenexponierte Wände mit einem Blätterdach abzukühlen, aber auch Schattenwände profitieren vom kühlenden Effekt der grünen Blätter an der Außenmauer, und so kann zusätzlich CO2 gebunden werden und die Luft allgemein verbessert werden.

Die Wasserverdunstung an den Blättern wirkt wie eine natürliche und effektive Klimaanlage. Gerade in Großstädten ist der Raum für Bäume oft eingeschränkt, und da wirkt sich die Fassadenbegrünung besonders positiv auf das Kleinklima aus.

Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass die Temperatur an der Hauswand durch das Blattwerk einer selbstkletternden Pflanze um rund 5° C abgesenkt wird. Derzeit laufen gleich mehrere Untersuchungen parallel, in denen man verschiedene Bepflanzungen und die sich verändernden Temperaturwerte in dicht verbauten Gassen untersucht. Die Ergebnisse zeigen zum Teil sehr starke Kühlungseffekte für die Anrainer. Eines steht fest, wir können durch intelligente Pflanzkonzepte unser Lokalklima enorm verbessern.

Prinzipiell müssen wir zwischen Gewächsen unterscheiden, die eine Rankhilfe brauchen, und solchen, die selbst die Wände hochklettern können. Zusätzlich gibt es einjährige Hänge- und Kletterpflanzen, die man zwar jedes Jahr neu pflanzen muss, die aber sehr gut für die Bepflanzung in Trögen auf Balkonen, Terrassen und sogar in Fensterkisterln geeignet sind. Wer seine Kletterpflanzen in Trögen oder Töpfen pflanzt, sollte unbedingt darauf achten, die unterstenfünf bis zehn Zentimeter mit Drainagematerial zu befüllen. Das können Kies oder Tonkügelchen sein. Das beste Substrat wäre Komposterde, da sie durchlässig ist und ausreichend Nährstoffe für das schnelle Hochwachsen enthält. Die Pflanzen, die hier vorgestellt werden, sind sowohl hitze- als auch trockenheitsverträglich, solange sie frei ausgepflanzt werden. Pflanzen in Trögen und Töpfen müssen immer mit ausreichend Wasser versorgt werden und werden nicht so hoch hinaufwachsen wie ausgepflanzte Kletterer.

Thomas Amersberger, Kronen Zeitung

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