"Rise Up"

Cypress Hill mit brandneuen Hits “from the Bong”

Musik
15.04.2010 13:41
Bei Snoop Dogg und Dr. Dre haben wir es längst gewusst, bei Woody Harrelson und Willie Nelson zumindest vermutet. Aber dass auch Halle Berry - bitte niemandem weitersagen – rauchbaren Substanzen nicht abgeneigt zu sein scheint, überrascht dann doch. Dies ist allerdings nur eine von vielen Erkenntnissen, die uns die Latino-Rapper von Cypress Hill auf "Rise Up" nun um die Ohren hauen.
(Bild: kmm)

Die wohl wichtigste Erkenntnis: Auch nach 20 Jahren im Geschäft und sechs Jahre nach dem letzten Studioalbum haben die beiden Frontmänner B-Real und Sen Dog nichts von ihrem Talent eingebüßt. Knackig und taufrisch wie eh und je, bringen die mittlerweile doch schon 40 Jahre und darüber alten Wortakrobaten das Mikrofon zum Glühen. Neben der bereits erwähnten Vorliebe für Tetrahydrocannabinoide, der auf Songs wie "Pass the Dutch", "Light it up", "Get higher" oder "K.U.S.H." – eine Abkürzung für "Keeps us so high" – reichlich Platz eingeräumt wird, finden die beiden MCs noch ausreichend Zeit, sozialpolitische Themen, wie das harte Leben auf der Straße, anzuschneiden.

Dabei geben sich B-Real und Sen Dog mitunter streitsüchtiger, als man es von einem zugedröhnten Potthead eigentlich erwarten würde. "Bei diesem Album haben wir versucht, das Ganze auf eine aggressivere Weise anzugehen. Ich wollte mich auf rohen, aggressiven und provokativen Hip Hop konzentrieren, ohne dass wir uns dabei von unserer Basis entfernen", erklärt Louis "B-Real" Freese. Ihren Albumtitel "Rise Up" verstehen er und sein Mitstreiter Sen Dog als Kampfaufruf an die Menschen, aufzustehen, Herausforderungen anzunehmen und für das, woran sie glauben, einzustehen.

Unterstützung bekommen sie dabei vom Revoluzzer Gitarrero Numero uno, Tom Morello. Das Rumpelstilzchen von Rage against the Machine greift für Cypress Hill gleich zwei Mal in die Saiten ("Rise Up", "Shut em down") und weckt damit Erinnerungen an den 2001 auf "Skulls & Bones" eingeführten Crossover-Sound der Rap-Combo. Auch Daron Malakian, Klampfer von System of a Down, trägt dazu bei ("Trouble Seeker"), den Krachlevel auf "Rise Up" hoch zu halten.

Rock'n'Roll sei schließlich bis heute ein unverzichtbarer Teil von Cypress Hill, lässt Sen Dog wissen. "Meiner Ansicht nach war es eine der wichtigsten Entscheidungen unserer Laufbahn, diese feine Linie zwischen dem, was Hip Hop, und dem, was Rock'n'Roll ist, zu verfolgen und uns genau dazwischen zu bewegen", sagt er, und ergänzt: "Die Leute respektieren dich dafür, wenn du solche Grenzen durchbrichst."

Neben dem Rock gibt es jedoch genügend Raum für rollende, pumpende Beats, für die außer Haus- und Hof-Produzent DJ Muggs auch Hip-Hop-Größen wie Pete Rock, The Alchemist oder Linkin Parks Mike Shinoda verantwortlich zeichnen. Um weitere musikalische Facetten bereichert wird das Album schließlich durch Gesangseinlagen von Reibeisen-Stimme Everlast ("Take my pain") sowie Latino-Barde und J.Lo-Gatte Marc Athony.

Letzterer steuert zu "Armada Latina" (siehe Video oben) den Refrain bei und könnte dem Song damit zum Sommerhit verhelfen. Für Sen Dog ist jedenfalls klar, dass das Lied mit dem gewissen Tequila-Sunrise-Feeling das Zeug zur "lateinamerikanischen Hymne" hat. Wenn nicht, finden sich auf "Rise Up" noch genügend andere Anwärter auf die Charts.

Am 1. Juni beehren die Hip-Hopper übrigens Wien, um das Gasometer mit ihren Raps zu rocken. Tickets gibt's über den Link in der Infobox! 

9 von 10 süßlich duftenden Punkten

von Sebastian Räuchle

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