„Far From Home“

Spideys Europa-Trip ist erfrischende Sommer-Kost!

Kino
04.07.2019 15:52

Nach dem epischen Finale in „Avengers: Endgame“ gönnt uns Marvel jetzt mit „Spider-Man: Far From Home“ (Kinostart: 4. Juli) eine dringend nötige sommerliche Erfrischung, bei der sich Teenagerkomödie - die 90er-Jahre lassen grüßen - und spektakuläre Blockbuster-Comicaction nahezu perfekt die Waage halten. Die mehr als gelungene Fortsetzung stellt zugleich auch den berührenden Epilog des bisherigen Marvel Cinematic Universe dar: das letzte Kapitel einer mehr als 20 Filme langen Abenteuers, das 2008 mit „Iron Man“ seinen Anfang genommen hat.

Nach den dramatischen Ereignissen von „Avengers: Endgame“ soll Peter Parker alias Spider-Man (Tom Holland) mehr Verantwortung übernehmen und sich neuen Bedrohungen stellen - in einer Welt, die sich nach Thanos Fingerschnippen und der finalen Konfrontation mit dem verrückten Titanen, für immer verändert hat. Doch statt sich im Latex-Kostüm durch New York zu schwingen will Peter sich viel lieber für ein paar Tage vom Superhelden-Dasein verabschieden - und steigt zusammen mit seinen besten Freund Ned und einer Gruppe Mitschüler in den Flieger nach Europa.

Doch aus dem erhofften erholsamen Schulausflug zu den Metropolen Europas wird für den 16-Jährigen bald eine neue Superhelden-Mission und Spider-Man muss sich entscheiden: Folgt er in die eisernen Fußstapfen seines - am Ende von „Avengers: Endgame“ - verstorbenen Mentors Tony Stark, oder hört er lieber als hormoneller Teenager auf die Schmetterlinge in seinem Bauch und widmet sich seiner großen Liebe MJ, die bei dem Ausflug ebenfalls mit von der Partie ist.

Die Welt braucht nach dem Endspiel einen neuen Iron Man
Die Welt, daran wird Peter immer wieder erinnert, braucht einen neuen Iron Man, dessen heldenhafter Opfertod rund um den Globus betrauert wird. So wird die Reise nach Europa, bei dem es Peter und seine Kameraden nach Venedig, Prag, Berlin und schließlich London verschlägt - mit einem kleinen Zwischenstopp in die österreichischen Alpen - zum Selbstfindungstrip.

Zum Spielverderber wird ausgerechnet Avengers-Mastermind Nick Fury (Samuel L. Jackson, „Avengers: Infinity War“, „Glass“), der die Unterstützung des jungen Helden anfordert - und dabei auffallend wenig Mitgefühl für die Probleme eines Teenagers zeigt. Zusammen mit dem sympathischen neuen Superhelden Quentin Beck (Jake Gyllenhall, „Nightcrawler“, „Zodiac“), der dank Presse und den US-Teenagern bald den Namen Mysterio trägt, soll sich Spidey den zerstörerischen Elementals stellen, geheimnisvollen Wesen, die eine Spur der Verwüstung durch die Städte Europas ziehen.

Nicht alles ist, wie es scheint
Doch wer Mysterio aus den Comics kennt, weiß: Nicht alles ist, wie es scheint, und bald wird die Europareise des jungen Helden zur surrealen Reise ins eigene Ich. Tom Holland hat sich als neuer Spidey definitiv in die Herzen der Zuseher geschwungen. Als jugendlicher Wandkrabbler zeigt er in „Far From Home“ die Welt nach der großen Katastrophe aus einer menschlicheren Perspektive, als es die fast schon gottgleichen Superhelden rund um Thor, Hulk oder Black Panther jemals vermögen können.

So erfahren wir etwa dank eines Videos der Schulnachrichten gleich zu Beginn der Handlung, wie die Normalsterblichen mit dem Trauma umgehen, ausgelöst durch Thanos Fingerschnippen in „Infinity War“ und der nicht weniger schockierenden Rückkehr aller Verschwundenen in „Endgame“ die ganze Welt. Überhaupt strotzt „Far From Home“ nur so vor Verweisen und Anspielungen auf Figuren und Ereignisse und sogar einzelnen Szenen des Marvel Cinematic Universe.

Teenie-Romanze und zugleich komplexes Superhelden-Abenteuer
Regisseur Jon Watts („Cop Car“, „Spider-Man: Homecoming“) ist es jedenfalls erneut gelungen, Spider-Man in einer erfrischend unterhaltsamen Teenie-Romanze, die aber zugleich ein überraschend komplexes Superhelden-Abenteuer darstellt, zum Leben zur erwecken: Dieser Peter Parker ist genau die Frischzellenkur, die das Marvel Cinematic Universe nach dem weltenerschütternden Götterdrama der „Avengers“ gebraucht hat.

Der Held als pubertierender Teenager, als Sprüche klopfendes Nesthäkchen unter den Superhelden, der sich zwar von Dach zu Dach schwingen mag, dabei aber dem Boden näher ist, als die Mehrheit seiner Kollegen im Latex-Kostüm. Dass dabei etwa der Hit-Song „Bodyguard“ von Whitney Houston aus dem gleichnamigen Film mit Kevin Costner oder „Back in Black“ von AC/DC aus den Lautsprechern dröhnt, macht „Far From Home“ nur noch sympathischer! Und wer auch diesmal wieder beim Abspann sitzen bleibt, wird mit einem herrlichen Gastauftritt aus der Welt von Spider-Man belohnt ...

Kinostart von „Spider-Man: Far From Home“: 4. Juli!

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