Zunehmende Belastungen

90 Prozent der Teenager fühlen sich unter Druck

Leben
03.07.2019 06:45

Berufstätige Eltern können ein Lied davon singen: Zeitmangel und Stress nehmen zu und werden damit auch für Kinder zur Belastung ...

Kinder brauchen ein stabiles Umfeld, um gut aufzuwachsen. Die Familie sollte der Platz sein, wo Druck von den Schultern genommen wird. Dass dem nicht immer so ist, zeigt eine aktuelle Umfrage von SOS-Kinderdorf und dem Institut für Jugendkulturforschung. Knapp 90 Prozent der Teenager fühlen sich mit ihrer Familie unter Druck. Eine gefährliche Kombination: Leistungsdruck und Zukunftsängste steigen. Gleichzeitig fehlt in ihrem Umfeld die Zeit, um Rückhalt zu geben und mit Stress umgehen zu lernen. Diese Faktoren verstärken sich gegenseitig und können gravierende Konsequenzen haben. 

Zwischen Zukunftsangst und Zeitmangel
„Etwas zusammen zu machen, zum Beispiel irgendwo hinfahren, wo wir alle gemeinsam sind, das schaffen wir selten“, erklärt der 16-jährige Devin. Mütter und Väter sollten auf sich achten, „Quality time“ mit Partner und Kindern haben und breite soziale Netze aufbauen, raten Experten. Alles gut gemeinte Tipps, aber für viele nicht leicht umzusetzen. Psychosomatische Beschwerden wie Bauchschmerzen oder Schlafstörungen können bei Kindern ebenso auftreten wie Verhaltensstörungen – schlechte Laune, Aggressionen, sozialer Rückzug und Unkonzentriertheit.

Kids-Coach Nina Petz beantwortet Ihre Fragen:
Obwohl ich sehr auf gesunde Ernährung achte, ist meine Tochter (6) recht pummelig. Ich kann das wirklich nicht verstehen. Im Schwimmbad wurde sie schon öfters verspottet.

Klären Sie zuerst mit Ihrem Kinderarzt ab, ob von medizinischer Seite her alles in Ordnung ist. Manchmal kann ein Problem mit dem Stoffwechsel oder dem Hormonhaushalt dahintersteckt liegen. Außerdem kann eine Ernährungsberatung Ihnen helfen herauszufinden, welche Lebensmittel für Ihre Tochter und den Rest der Familie aktuell (nicht) gesund sind, wo sich „Dickmacher“ verstecken und wie Sie diese ersetzen können. Bewegen Sie sich - eventuell findet sich ein gemeinsames sportliches Hobby!

Viele Kinder verlieren im Großwerden und dem damit verbunden Wachstumsprozess von selbst an Gewicht. Es gibt auch Kinder, die heimlich Süßigkeiten mampfen und dies perfekt vor den Eltern geheim halten können. Gehen Sie dem nach, schimpfen Sie jedoch im Falle des Falles nicht. Wichtiger: Einfühlsam erklären, warum das auf Dauer nichts bringt, und nachforschen, welches Defizit hinter dem Suchtverhalten liegt. Überprüfen Sie auch Ihr eigenes Essverhalten. Zu viel Fokus auf gesunde Ernährung kann ebenso Druck und Stress verursachen!

Susanne Zita, Kronen Zeitung

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(Bild: kmm)



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