Wolff nachdenklich

Mercedes: „Unbewaffneter Kampf ums Überleben“

Formel 1
01.07.2019 05:48

Schwerer Dämpfer für den bisherigen Platzhirschen Mercedes. Nach acht Siegen in Serie, saisonübergreifend waren es sogar zehn, hat man nicht nur den Rekord von McLaren verpasst (elf Siege 1988), sondern mit Valtteri Bottas auch nur einen unscheinbaren Dritten auf das Podest von Spielberg gebracht.

„Ich muss Max Verstappen und Charles Leclerc gratulieren. Die haben großartiges Racing gezeigt - das war die Show, die jeder Fan sehen will“, verneigte sich Teamchef Toto Wolff, der mit der Leistung seiner „Silberpfeile“ naturgemäß nicht glücklich sein konnte: „Wir mussten leider völlig unbewaffnet ums nackte Überleben kämpfen.“

Schon nach dem Triumph vor zwei Wochen in Le Castellet hatte Wolff vor dem Rennen in der Steiermark gewarnt: „Wir haben gewusst, dass es durch die Hitze für uns extrem schwer werden würde, aber das ist natürlich nicht die Art, wie wir Rennen fahren wollen. Wenn du die halbe Strecke rollen musst, damit du das Aggregat kühlst, dann kannst du niemals einen Grand Prix gewinnen.“

„Eine auf die Nase bekommen, um stärker zurückzukommen“
Bottas auf drei, WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton, im Finish noch von Sebastian Vettel überflügelt, auf fünf - nicht gerade der Anspruch des Weltmeister-Teams. „Ja, im Endeffekt ging es für uns nur um Schadensbegrenzung. Die Kühlung des Motors, der Bremsen - das war die Achillesferse. Wir konnten weder angreifen, noch uns verteidigen“, analysierte Wolff.

Bottas beklagte freilich dasselbe Problem, meinte aber dennoch: „Mit der Geschwindigkeit waren wir auf ähnlichem Niveau wie Red Bull und Ferrari, aber diesmal hat das Temperatur-Management alles ruiniert.“

In vierzehn Tagen geht’s zum großen Heim-Grand-Prix von Lewis Hamilton nach Silverstone. Voll motiviert, Toto? „Ich denke, manchmal muss man eine auf die Nase bekommen, um danach noch stärker zurückzukommen“, meinte der Teamchef - und flehte gen Himmel: „Ich hoffe, dass es in England dann so richtig kalt sein wird.“

Richard Köck, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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