Ohne erhobenem Zeigefinger – in einfacher Sprache, die weite, magische Räume öffnet, erzählt die in Salzburg lebende Soziologin mit ihrer siegreichen Milieustudie „Der Schrank“ von sozialer Randständigkeit in der reichen Festspielstadt, vom täglichen Überlebenskampf und einer verstummten Liebe. Dafür nimmt die 33-Jährige am Sonntag im ORF-Theater von Bürgermeisterin und Kulturreferentin Maria-Luise Mathiaschitz den 25.000 € „schweren“ Ingeborg-Bachmann-Preis der Landeshauptstadt Klagenfurt entgegen.
Der Vöcklabrucker Leander Fischer fischt nicht im Trüben und ködert mit seinem obsessiven Fliegenfischer-Text „Nymphenverzeichnis Muster Nummer eins Goldkopf“ den mit 12.500 € dotierten Deutschlandfunk-Preis.
Die Klage einer trauernden Mutter, die wie ein Tier schreit, gibt dem fiktiven Kärntner Schakaltal der St. Veiterin Julia Jost seinen Namen. Die humorvolle, distanzierte Auseinandersetzung mit der braunen Vergangenheit „Unweit vom Schakaltal“ bringt der 36-Jährigen den Kelag-Preis (10.000 €).
Yannic Han Biao Federer aus Breisach am Rhein erliest sich den 3sat-Preis (7500 €). Der einzige politische Text „Vierundsiebzig“ der Münchnerin Ronya Othmann mündet an der Nahtstelle von Literatur und Reportage in den Albtraum des IS-Genozids an Jesiden und wird mit BKS-Bank-Publikumspreis (7000 €) und damit verbundenem Stadtschreiberstipendium (5000 €) bedacht.
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