Seit über 30 Jahren

Jo Leberer: Ein stiller Freund der F1-Legenden

Formel 1
29.06.2019 09:34

Gesundheitspapst Willi Dungl lotste den gebürtigen Salzburger Jo Leberer 1988 in die Formel 1. Seit nunmehr über 30 Jahren ist er der Mann, dem die Fahrer vertrauen. Als Physiotherapeut und Teambetreuer hat er dabei mit nahezu allen Formel-1-Giganten gearbeitet. Wie Vettel, Massa, Räikkönen, Berger, Prost und vor allem Ayrton Senna.

„Senna war so unglaublich gut. Wobei: Er hätte sogar einen Koalabären als Betreuer haben können - und wäre trotzdem erfolgreich gewesen. Privat war er ein angenehmer und lässiger Mensch!“ Die Verbundenheit war riesengroß: Nach Sennas tödlichem Unfall begleitete Leberer den Sarg im Flugzeug in Sennas Heimat Brasilien.

In seiner Karriere betreute Leberer die Fahrer physiotherapeutisch, mental, kochte für sie. Seine Suppen haben Kult-Status. Doch was Leberer immer wieder betont: „Ich bin nur ein Mann im Hintergrund. Im Vordergrund stehen die Fahrer und die Ingenieure - und das ist gut so.“ Gerade diese Bodenständigkeit lieben die Fahrer an ihrem „Jo“. „Das Wichtigste in meinem Job ist das Vertrauen. Nur wenn die Fahrer das spüren, kannst du ihnen auch helfen, ihnen Tipps geben, sie weiterbringen.“ Diskretion ist dabei das höchste Gut. „Ich wurde oft gefragt, ob ich nicht ein Buch schreiben will. Aber private Dinge sollten auch privat bleiben. Man muss nicht alles sagen.“

Dabei hätte der 60-Jährige nach 552 Rennen so vieles zu erzählen. Denn nur zweimal hat Leberer in den vergangenen über 30 Jahren gefehlt. Die Highlights - neben der Arbeit mit den vielen Top-Fahrern? „Die Treffen mit Mick Jagger und George Harrison.“

Als „fantastischste Zeit“ beschreibt der Österreicher rückblickend die Phase mit Senna und Berger. „Da herrschte Glanz und Gloria. Das waren Helden und Grenzgänger“, sagt Leberer, der beruflich ein Leben aus dem Koffer führt. „Umso intensiver genieße ich die Zeit daheim, die der Familie gehört. Und meiner Regeneration. Die viele Fliegerei ist intensiv.“ Auch deshalb liebt „Jo“ die kurze Anreise zum Österreich-GP. „Ich mag die Atmosphäre hier.“

Seine besonderen Spielberg-Momente? „Das Comeback 2014 war genial. Und ein Rennbesuch mit Falco, er war ein guter Freund. Wenn ich hier bin, muss ich stets an ihn denken.“

Christoph Kothgasser, Kronen Zeitung

krone Sport
krone Sport
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: KMM)



Kostenlose Spiele