„Rapider Zuwachs“

Rechte Kampfsportszene bereitet Deutschen Sorgen

Ausland
28.06.2019 15:53

Alarmierende Entwicklung in Deutschland: Der Verfassungsschutz sieht einen „rapiden Zuwachs“ in der rechtsextremen Kampfsportszene unserer nördlichen Nachbarn. Die Kampfsportgruppen spielten in der Szene „eine zentrale Rekrutierungsrolle“, zitiert der „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe aus einem vertraulichen Bericht des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV).

Der Zuwachs an rechtsextremen Veranstaltungen in der Kampfsportszene sei seit 2014 zu beobachten, hießt es in dem Bericht der Verfassungsschützer. Sie warnen davor, dass das wachsende Kampfsportnetzwerk „für die Begehung von Gewaltstraftaten genutzt werden“ könnte.Sorgen macht den Verfassungsschützern demnach die enge Vernetzung mit Gruppen im Ausland, vor allem in Osteuropa. „Die nationalen Sicherheitsbehörden stellt diese hohe Mobilität der Veranstalter vor Herausforderungen“, zitierte der „Spiegel“ aus dem vertraulichen Bericht.

So besuchten etwa im Oktober 2018 im sächsischen Ostritz rund 850 Zuschauer die Veranstaltung „Kampf der Nibelungen“. Auf ihrer Facebook-Seite schrieben die Organisatoren: „Wir wissen, warum wir das System hassen. Wir wissen, warum wir seine Diener verachten, egal, auf welcher Ebene.“ Der Kampfsport diene der Szene als „ideologischer Katalysator“, so die Analyse des BfV. Es gehe darum, sich gegen die „Degenerierung der weißen Rasse“ zu stemmen.

Zahl der Rechtsextremisten erreicht neuen Höchststand
Derzeit gibt es in Deutschland etwa 24.100 Rechtsextremisten - das sind rund hundert Personen mehr als im Vorjahr und ein neuer Höchststand, wie aus dem aktuellen Verfassungsschutzbericht hervorgeht. Rund 12.700 von ihnen werden vom Verfassungsschutz als „gewaltorientiert“ eingestuft - mehr als die Hälfte. Auffallend sei laut den Verfassungsschützern nach wie vor die hohe Gewaltbereitschaft.

Die Gesamtzahl der politisch rechts motivierten Straftaten ging leicht auf 19.409 zurück. Die Zahl der rechtsextremen Gewalttaten stieg hingegen von 1054 in 2017 auf 1088 im vergangenen Jahr. Der Rechtsextremismus spielt im neuen Verfassungsschutzbericht eine zentrale Rolle - ist aber bei weitem nicht die einzige Gefahr.

Anstieg bei linksextremistischem Potenzial
So stieg das linksextremistische Potenzial dem Bericht zufolge 2018 um gut acht Prozent auf insgesamt 32.000 Menschen, die Gesamtzahl gewaltorientierter Linksextremisten blieb unverändert bei 9000. Bei den linken Delikten war aber ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen: Während 2017 noch 6393 Delikte erfasst wurden, ging die Zahl im Jahr 2018 auf 4622 zurück. Die Zahl linksextremistischer Gewalttaten ging von 1648 auf 1010 zurück.

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