Ansturm auf Praxen

Steirischer Impfrekord nach dem Masern-Ausbruch

Steiermark
29.06.2019 08:30

Noch immer gibt es viele Impfgegner, die trommeln: keine Spritzen! Die Risiken sind viel zu hoch! Ein Kind hält das schon aus! Totaler Irrglaube, wie Mediziner warnen: Denn Kinderkrankheiten können auch zum Tod führen. Doch zum Glück sind die lauten Schreier in der Minderzahl, die meisten Eltern sind vernünftig. Das zeigt eine aktuelle Impfstatistik, welche der „Krone“ vorliegt.

Es ist eine gute Nachricht: In den vergangenen zwei Jahrzehnten ist die Zahl der Impfmuffel in der Steiermark um 20 Prozent gesunken. Zurückzuführen ist diese positive Entwicklung, die Kinderleben rettet, auf die Einführung des „Scheckhefts Gesundheit“, in dem Eltern über die Immunisierung, diverse Krankheiten und Gesundheit umfassend aufgeklärt werden.

Denn wer keine entsprechenden Vorsorgemaßnahmen trifft, der geht ein großes Risiko ein: Bei 20 von 100 Fällen von Masern treten Komplikationen wie Bronchitis, Mittelohr- und Lungenentzündung auf. Bei einem von 1000 Erkrankten kommt es zur lebensbedrohlichen Gehirnhautentzündung.

Südoststeirer an der Spitze
Vor dem Start des steirischen Info- und Dokumentationsprogramms lag die Masern-Durchimpfungsrate der 0- bis sechsjährigen Kinder bei 60 Prozent - 20 Jahre später sind es 80 Prozent. Es gibt aber deutliche Unterschiede: Am öftesten werden Kinder im Vorschulalter im Bezirk Südoststeiermark geimpft, knapp gefolgt von Bruck-Mürzzuschlag. Am Ende der Tabelle liegen die Bezirke Liezen und Weiz.

Fast 2,3 Millionen Impfungen wurden bis dato über das Scheckheft abgewickelt, 2018 verabreichten die steirischen Ärzte 150.000 Vorsorge-„Jaukerln“. Heuer dürften es wesentlich mehr werden: Auslöser ist die Masernwelle mit Dutzenden Erkrankungen im Winter.

Riesen-Ansturm in Weiz, Hartberg und Leibnitz
„Im Februar und März 2019 gab es mehr als 14.000 Masern-Impfungen, das sind fast fünfmal so viele wie im Jahr davor“, weiß Herwig Lindner, steirischer Ärztekammer-Präsident. Den größten Ansturm auf Praxen gab es dabei in den am stärksten betroffenen Bezirken Weiz, Hartberg-Fürstenfeld und Leibnitz mit 631, 577 bzw. 550 Prozent mehr verabreichten Spritzen.

In der Grafik sehen Sie, in welchen Gemeinden die Beteiligung am höchsten ist. Am kräftigsten dürfen sich die Murfelder und St. Oswalder auf die Schultern klopfen: hundert Prozent!

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